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Typografie im Web
Ich eröffne hier einen neuen Thread, weil das Thema nicht mehr im engen Sinne nur zum Ursprungsthread passte.
Zitat:
Trotzdem Danke. Ich gestehe, dass ich das erwähnte Buch "Detailtypografie" von Forssman/Jong bei Weitem vorziehe. Es geht Dimensionen tiefer und - vor allem - alle Regeln/Vorschläge werden plastisch an Beispielen erläutert. Man sieht also, wie die jeweilige typografische Gestaltung wirkt. Sowas brauche ich zum Erlernen eines Gebietes unbedingt. Ohne jetzt Rutters Site näher zu kennen, stieß ich bei einem kurzen Stöbern auf eine nicht nachahmenswerte Praxis: Don’t compose without ascale | The Elements of Typographic Style Applied to the Web Dort empfiehlt er - ohne das Thema weiter zu beleuchten - tatsächlich 0.75em für Fließtext. Insgesamt wünsche ich mir auf Seiten für webspezifische Typografie eine Differenzierung der Möglichkeiten nach: 1 Was geht 2 Was mit Klimmzügen (aufwändiges Markup, Workarounds) geht 3 Was man vergessen kann Auch ein Bereich mit Kontroversen gehört dazu. Aus semantischer Perspektive ist es z.B. IMHO abzulehnen, ein Satzzeichen wie "!" innerhalb der Auszeichnung für Betonung (em) zu setzen. Typografisch ist es dagegen ein typisches Vorgehen, Satzzeichen, die direkt einem kursiv gesetzten Wort folgen ebenfalls kursiv zu setzen. Schon steckt man in einem Dilemma. Wer will schon aufwändiges "Typo-Markup" wie das Folgende? Code:
<p>Genau, hier geht es um <em>Betonung</em><span class="punctuation-after-em">!</span></p>
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Geändert von AndreasB (25.09.2009 um 14:20 Uhr) |
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Die Empfehlung und eine (sehr kurze) Begründung stammt aber nicht von hier, sondern aus diesem A List Apart-Artikel.
Zitat:
100% oder 16px/1em wirkt wie diese Romane "in großer Schrift" die es gelegentlich am Kiosk zu sehen gibt. Unruhig, flackernd, zumal bei serifenloser Schrift. Thomas Scholz hat dazu eine gesunde und nervenschonende Einstellung, aber er verwendet auch Serifenschriften, die am Bildschirm kleiner und -bei der Defaultgröße- ruhiger aussehen. Achja: In diesem Artikel meint Thomas, dass R. Rutter die obige Methode schon lange nicht mehr einsetzen würde
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Grüsse Andreas- auch mal wieder da... Design isn't about the tools, it's about creating the best experience for the user. A design should be based on usability, accesibility, aesthetics, but never on floats, lists or background images. ( by Cameron Adams) Wiedergelesen: > hier und hier [Foren-Links] Dein Post? Klar, DAS vorher gelesen? Hilft. ## User-Landkarte Geändert von andir (25.09.2009 um 16:28 Uhr) |
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@andir
0.75em führt die ganze Idee, dass der Nutzer die Schriftgröße für Fließtext bestimmt, ad Absurdum. Ich kenne im Bekanntenkreis einige, deren Sehkraft eingeschränkt ist und die froh sind, wenn eine Webseite ihre Einstellungen nicht bricht. Selbst wenn ich durch eine Untersuchung wüßte, dass bei 1em die Mehrheit herunterzoomte, käme ich dieser Mehrheit nicht entgegen. Der geneigte Leser möge es "stur" nennen. Ich möchte ganz bewußt bestimmte Qualitätsmerkmale, die ich zu den edelsten von guten Webseiten zähle, nicht aufgeben. Aber eigentlich war es unklug von mir, das Thema Schriftgrößen auf's Tablett zu legen. Es ist eh totdiskutiert.
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Zitat:
Ich habe nichts gegen 100% gesagt - weil ich das beim nächsten Redesign meiner Seite ( an der ich gerade seit ein paar Monaten arbeite, dauert halt...) auch einsetzen werde - mit einer Serifenschrift. Für Serifenlose fände und finde ich .75em meist angemessen, kommt auf die Schrift an. Eine Frage, der sich der Autor stellen muss. Ich finde nichts dabei - soweit hast Du recht, von Betonregeln abzuweichen, wenn sich dadurch Nachteile auf anderen Gebieten vermeiden lassen. Meine Präferenzen liegen hier bei der deutlich überwiegenden Mehrheit meiner Besucher, denen ich bisher mit einer Grotesque mit .75em ein ruhigeres und klareres Erscheinungsbild des Textes liefern kann. Auch das erhöht die Zugänglichkeit. Auch wenn ich Thomas' Argumentation, was die Nichtabänderung der eingestellten Schriftgrösse im Browser angeht, nachvollziehen kann, frage ich mich, warum er keine Serifenlose verwendet. Serifenschriften haben einfach eine kleinere Höhe aus offensichtlichen Gründen und sehen dann so aus wie eine Grotesque bei .75em. Das erhöht die Lesbarkeit für Sehschwache auch nicht gerade Wo ist da der Gewinn? Da schummelt er ein bisschen Vergrößern muss der Sehschwache sowieso und bislang sind serifenlose Schriften im Web die Regel (Verdana, Arial, Helvetica...) Das Einzige was zählt ist, dem oder der Sehschwachen die Vergrößerungsoption einzuräumen. Alle modernen Browser machen das und ansonsten (IE 6 und älter) gibt es em. Achja: Efa setzt font-size im Body auf.... Was bislang an verbreiteten Webfonts verfügbar ist, ist ein Witz, deshalb bin ich auch sehr interessiert an dieser @font-face Geschichte. Regeln haben ihren Sinn. Gerade aber im menschlichen Zusammenhang müssen sie stetig hinterfragt werden. Seit Jahren habe ich einen Hinweis auf meiner Seite, dass man sich gerne an mich wenden könne, wenn und soweit Probleme mit der Zugänglichkeit auftauchen oder Anregungen sachdienlich erscheinen. Noch nie hat sich einer oder eine aus diesem Grund gemeldet und das seit geschätzten 7 Millionen Besuchern (resultierend aus den Verweis-Referrern, nicht ip-visits) in den letzten 8 Jahren. Diesen Hinweis habe ich nicht zu sehr versteckt Edit: Für mich ergibt sich daher der Schluß, dass kein Bedarf an der 100% Regel besteht (sofern "nur" .em Regeln verwendet werden) und die 100%-Diskussion überwiegend akademisch ist oder ideologisch geprägt ist. Selbstredend darf man trotzdem in der Parametrierung nicht allzuweit von den Defaults abweichen.
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Zitat:
Und: Es gibt keine Möglichkeit für Autorenvorschläge wie "Wenn der Nutzer in seinem Browser die Anzeige von Grotesken erzwingt, aber keine Mindestgröße angegeben hat, dann soll die Kombination .75em und sans-serif vorgeschlagen werden. Wenn dagegen ..." Insgesamt stimme ich Dir zu, dass das Wichtigste im Zusammenhang mit Schrift die Verwendung relativer Größen ist. Eine moderate Abweichung von 100% für Fließtext sehe ich nicht als Anlaß für eine ernsthafte Kontroverse an. Das Schriftbild einer Verdana in 16px bei z.B. 1.45 Zeilenhöhe empfinde ich übrigends nicht als unruhig, lückenhaft oder schwer lesbar. Da unterscheidet sich also unser Empfinden (was aber für Fragen zur Usability eh irrelevant ist). Ich bin neugierig. In welcher Schrift liest Du selber am Display am liebsten?
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Zitat:
Im Labor benutze ich hingegen Serifenlose. Findest du das schlecht lesbar? Zitat:
Zitat:
Der Beschummelte ist hierbei natürlich der Autor selbst, der nicht bemerkt, daß er sich ins Knie schießt und den Einsatz der meisten Schriften vergeigt. Zitat:
Ich sehe das sehr skeptisch. Zitat:
Gruß Thomas
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toscho.de |
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@ Andreas: Keine Lieblingsschrift: Die Arial/Helvetica ist derzeit eine Notlösung, im Büro setze ich die DIN im Alternate-Schnitt ein, früher die Frutiger ( ja , kostet einmalig Geld...) aber es sind schöne Schriften. Die Verfügbarkeit im Web und die Konsistenz zwingt zu Kompromissen,die derzeit Arial heißt.
Zitat:
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