Keine Verben verlinken?
"Wir empfehlen keine Verb-Phrasen in den Link-Text zu integrieren."
(Aus der Übersetzung der englisch-sprachigen Tipps des W3C, nachzulesen: Hier klicken ist kein Link-Text) Mit dieser Empfehlung habe ich so meine Probleme. Für Fließtext finde ich sie hilfreich, da der Lesefluss vielleicht besser ist. Meine Argumente dagegen:
"Hier finden Sie Hilfe" fällt besser ins Auge als "Hier finden Sie Hilfe" und es lässt sich auch besser anklicken. (eine winzige Klick-Fläche ist für ungeübte/behinderte Benutzer auch eine Barriere! Oder ein Argument für automatisch erstellte Links in einem CMS: Bei Artikel-Listen ist es sicher besser, die komplette Überschrift als Link zu benutzen, als das unzumutbare "weiter" oder "Artikel lesen". Als positives Beispiel: Mittelspalte, unten Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. -Spitzenverband der Blinden und Sehbehinderten Deutschlands. Was meint ihr dazu? |
In beiden Fällen ist nicht ersichtlich, wofür Hilfe angeboten wir. Hier finden Sie Hilfe zu … ist da wesentlich aussagekräftiger.
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Die Empfehlungen der W3C Q/A Tips for Webmasters sind nicht normativ. Aber selbst wenn sie es wären, müssen sie sich in ein bestehendes Layout integrieren lassen - und das kann richtig schwierig werden. Nehmen wir das inzwischen fast identische Layout der Online-Ausgaben deutscher Zeitungen als Beispiel. Bei den dort vorhandenen, relativ schmalen Spalten ist es wahnsinnig schwer, die Q/A-Empfehlungen umzusetzen. Deshalb hat es sich dort als Quasi-Standard eingebürgert sowohl die Überschriften und ein ggf. vorhandenes Teaser-Bild ebenso zu verlinken, wie einen zusätzlichen "weiter"-Link im Teaser anzubieten. (siehe z. B. Spiegel online)
Die Q/A-Empfehlungen, wenn man ihnen denn folgen will, lassen sich wohl am ehesten in solch breitspaltigen Layouts wie dem des DBSV umsetzen. Aber selbst der DBSV setzt sie nicht konsequent um. Richtig spannend und herausfordernd finde ich die zunehmende Forderung nach der Abschaffung von Linkleisten (Menüs), aber das wäre eine andere Baustelle. |
Zitat:
Ich kenne genug Leute, die nicht im Traum darauf kommen würden, dass sich hinter der großen (gerne auch unterstrichenen!) Überschrift ein Link verbirgt, der zur Fortsetzung des Artikels führt. Dagegen ist dies für viele Webautoren wiederum so selbstverständlich, dass sie den "weiter"-Link rauswerfen. Das ist für mich allerdings kein Zeichen von Fortschritt oder Semantik, sondern in erster Linie von mangeldem Vermögen, sich in den durchschnittlichen Besucher hineinzuversetzen. Ich verweise damit auch auf das von EvT angeführte Verfahren mit mehreren Links - genau so findet es sich z.B. auch bei Yahoo, wo man sich des Problems des "weiter"-Sinnlostextes übrigens bewusst ist und meist nach folgendem Prinzip verfährt (das verlinkte Bild lasse ich mal weg ;)): Zitat:
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Ja, dieser Problematik sehe ich mich in einer Seitenspalte auch ausgesetzt.
Habisch den Link halt zweimal drin oder nehme ihn bei der Überschrift raus ... hm.... @Thema: Verben sind selten eindeutig. "Haben, Sein, Lesen, Machen, Verfolgen" zeigt dem "Linkscannenden" User nicht worum es geht. "Jobabbau, Webdesign, Metzgerwurst" sind klarer im Hinsicht auf die transportierte Information. Ich kann es daher nachvollziehen, möchte aber Andreas' Beispiel aufgreifen und meinen, dass verlinkte Sätze m. E. daher nicht unter diese Regel fallen, sofern der Bezug klar und die Sätze nicht zu lang sind. |
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Danke für eure Beiträge. Da ich kein "Konfliktpotential" erkennen kann, scheine ich ja da gar nicht so falsch zu liegen.
Auch Heikos "weiter"-Hinweis (" ...Denn er ist idiotensicher") kann ich zustimmen - vielleicht mit dem Hinweis, dass man über CSS (versteckter Text) zusätzlich einen vernünftigen Link-Text ("weiter im Artikel 'ABC'") erzeugen sollte, der dann vorgelesen, aber nicht angezeigt wird. Dabei wird der versteckte Text einfach aus dem Anzeigebereich herausgeschoben, z. B. position:absolute; left:-2000px; |
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Übrigens sind die Styles display:none und display:hidden NICHT für diese Aufgabe vorgesehen und deshalb auch nicht geeignet. Apropos "keine bessere Lösung": Der einzige Schönheitsfehler ist doch eigentlich, dass "getrickst" wird: Es gibt kein Element, Attribut oder CSS für diese Aufgabe. Aber es ist weder schwer zu programmieren, noch allzu umständlich - zumal sich per PHP oder CMS viel automatisieren lässt. |
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