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Ich vermeide die Begriffe Barrierefreiheit, Nutzerfreundlichkeit, Zugänglichkeit, weil sie mir zu sehr von Interessenvertretern vereinnahmt erscheinen. Hinzu kommt, dass ich es bei nicht der BITV unterliegenden Kunden immer wieder erlebe, dass sie mit diesen relativ unbestimmten Begriffen kaum etwas anzufangen wissen. Meiner Erfahrung nach ist es diesen Kundenkreis mit den vorgenannten Begriffen auch kaum zu vermitteln, dass die "Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz" einen Wettbewerbsvorteil darstellen kann. Häufiger ist, dass in der Abwägung zwischen Kosten und Nutzen, die von den o.g. Begriffen umfassten Ziele auf der Strecke bleiben.
Ich hab mir deshalb angewöhnt, den Begriff der (technischen) Reichweite zu verwenden. Er ist neutral, unbelastet, allgemein verständlich, berechenbar und mit ihm kann man auch BWL'ern/ Controllern gut den Wind aus den Segeln nehmen, da Reichweitenverlust für eine kundenorientierte Site kaum zu rechtfertigen ist. |
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@EVT... ich sehe das ganz ähnlich.
Anstatt mit Begriffen herumzujonglieren sollte man sich auf das wesentliche konzentrieren. Ich kommuniziere das meinen Kunden mit dem Argument, dass eine Seite, die die gängigen Kriterien der Barierefreiheit erfüllt, auch dem Otto-Normalnutzer das leben leichter machen und dessen Nerven schonen kann. |
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Hallo!
Der Begriff "technische Reichweite" gefällt mir sehr gut - er hat meines Erachtens allerdings den Nachteil, dass er zu sehr die Sichtweise der Macher dokumentiert. Nutzer und Auftraggeber sprechen aber sehr oft eine andere Sprache, die sich meistens an Alltagserfahrungen aus anderen Lebensberecihen anlehnt. Deshalb geht mein Vorschlag immer noch in Richtung "Bedienungsfreundlichkeit". Aber unabhängig vom gewählten Begriff: es wäre wohl an der Zeit, mal ein paar Marketingstrategen und ausgewiesesne Werbefachleute vor die Karre zu spannen. Mit den bisher praktizierten Maßnahmen ist die Barrierefreiheit nur sehr wenig vorangebracht worden.
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Informationen aus Koblenz-Metternich ----------------------------------- "Wissen heißt, Fragen zu erwerben." |
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"Barrierefreiheit" kommt ersichtlich aus "einer Ecke", "technische Reichweite" klingt, wie EvT schon sagte, deutlich neutraler und wirkt zumindest bei jener Gruppe, die über die Kosten der "technischen Reichweite" entscheidet.
Der Ansatz ist vollkommen richtig und stellt m.E. auch keine Anbiederung dar, sondern nur die Bezeichnung eines Sachverhalts. Hervorragend. Dazu fällt mir noch der Spruch "Aktivierung der Kundenpotentiale" ein
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Grüsse Andreas- auch mal wieder da... Design isn't about the tools, it's about creating the best experience for the user. A design should be based on usability, accesibility, aesthetics, but never on floats, lists or background images. ( by Cameron Adams) Wiedergelesen: > hier und hier [Foren-Links] Dein Post? Klar, DAS vorher gelesen? Hilft. ## User-Landkarte |
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Barrierearmut
Hallo!
"Bedienungsfreundlichkeit", "technische Reichweite", "Barrierefreiheit"... Ich habe mit allen drei Begriffen Kummer, ebenso mit "Barrierearmut" (was deutlich besser ist als "Barrierefreiheit"). EvT hat ganz Recht: Bei Kunden ist damit kein Blumentopf zu gewinnen. Unglücklich sind die Ausdrücke alle, weil es unverständliche Kunstwort-Schöpfungen sind. Einfacher Test: Ich frage 'mal die recht pfiffige Oma meiner Tochter. Ergebnis: "Bahnhof". Es ist doch recht einfach: Sie erwartet, in einem Laden gut und kompetent bedient zu werden, und das ohne Probleme oder Erklärungsbedarf. Finde ich im Supermarkt das gewünschte Produkt nicht, ist schon etwas schief gelaufen. Mault mich dann noch ein Mitarbeiter an oder kann mir nicht weiter helfen, ist etwas schon sehr schief gelaufen. Stelle ich nach längeren Recherchen fest, dass das gewünschte Produkt mangels Nachfrage nicht mehr im Sortiment ist, denke ich über einen "Provider-Wechsel" nach. 9 von 10 Kunden werden solche Recherchen nicht betreiben, sondern gleich den "Wettbewerb" untersuchen. Anders herum: Kannst Du über Google-Anfragen oder Deine Stats beweisen, dass sich Änderungen dieser Art positiv auswirken (Zahlen), kannst Du auch überzeugen. Wie Du das dann nennst, ist Banane. Beste Grüße, Thomas
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Eisenbahnmodelltechnik |
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Ich bin ja noch neu in dem Geschäft, aber sollte es dem Kunden nicht wichtig sein, dass alle Seitenbesucher eine gut funktionierende Seite vorfinden?
Ich sehe "Barrierefreiheit/armut" nicht als optionales I-Tüpfelchen an, dass verkauft werden will, sondern eher als einen "positiven Nebeneffekt" von vornherein anvisierter Zugänglichkeit bzw. Nutzerfreundlichkeit auf Grund von sauberem Arbeiten und durchdachter Struktur. |
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Zitat:
Dieter hat auf seiner Webseite sehr schön den kleinsten gemeinsamen Nenner unterschiedlichster Benutzergruppen herausgearbeitet. Seine Seite funktioniert zwanglos in wohl allen User-Agents und für eine Vielzahl von Nutzern. Dass er nominiert wurde, ist eine logische Folge davon. Dass er nicht gewonnen hat, ist schade. Den Begriff der (technischen) Reichweite finde ich nach wie sehr gut. Ich wüßte keinen besseren zur Zeit, da er nüchtern das wiedergibt, was Sache ist.
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Wenn man sich die umfangreichen Anforderungsgmerkmale an barrierefreie Sites in den Quellen
BITV - Einzelnorm Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.0 Kriterien der BIENE 2008 Checkliste zur Gestaltung barrierefreier Webanwendungen und Webauftritte anschaut, fällt sicher auf, dass diese Kriterien als rechtliche und technische Mindestanforderungen an Barrierefreiheit allein durch Selbstverständlichkeiten wie sauberes Arbeiten und durchdachter Struktur nicht erfüllt werden können. Ein Beispiel: 71. Bei Einsatz von Video zur Übermittlung von Informationen wird eine nicht visuelle Alternative bereitgestellt. 72. Bei Einsatz von Audio zur Übermittlung von Informationen wird eine nicht auditive Alternative bereitgestellt. Allein die Erfüllung der beiden vorgenannten Anforderungen stellt einen Mehraufwand dar, der letztlich auch bezahlt werden muss, wenn man als Seitenersteller nicht aus eigener Tasche drauflegen will. Nun haben wir aber die Besonderheit, dass unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit Websites in zwei Gruppen eingeteilt werden können: 1. Websites, die aufgrund bundes- oder landesrechtlicher Rechtsvorschriften verpflichtet sind, ihr Informatiosangebot barrierefrei zu gestalten und 2. solche Sites, die dieser Verpflichtung nicht unterliegen. Bei Sites der ersten Gruppe braucht man sich über das Kostenargument keine allzu großen Gedanken machen, da sie den Anforderungen entsprechen müssen und somit kaum eine andere Wahl haben. Und so hat sich seit 2002 ein eng umgrenzter, hart umkämpfter und ziemlich abgeschotteter Markt entwickelt, dessen Protagonisten peinlich darauf bedacht sind ihren Claim zu sichern. Doch in der Zwischenzeit ebbt der Boom langsam ab, da die meisten dieser Sites inzwischen angepasst worden sein dürften. Bei Sites der zweiten Gruppe sieht es anders aus. Da sie den o. g. Vorschriften nicht unterliegen, erfolgt die Berücksichtigung barrierefreier Anpassungen auf freiwilliger Basis, d.h. dass deren Betreiber vom Sinn und Nutzen dieser Anforderungen überzeugt werden müssen. Und hier beginnen die Schwierigkeiten. |
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Hier könnte man Kunden durch das Paretoprinzip ( oder auch 80/20 Verteilung) überzeugen. Frei nach dem Motto: Mit verhältnismässig geringen Mehraufwendungen können bereits erhebliche (Reichweiten-) Erfolge erzielt werden.
80% der Nutzer nutzen nur 20% der Webseiten/Funktionen; 20 % Aufwand bringen 80 % Ergebnis, die restlichen 20 % des Ergebnisses brauchen aber 80 % des gesamten Aufwandes. (wikipedia) und so weiter. Wie überall gilt auch dann: Wem das letzte Prozent auch noch wichtig ist, nimmt überproportionale Kosten in Kauf > siehe z.B. Formel 1. Der Ertrag steigt hier nicht mehr mit dem Aufwand linear, sonder der Aufwand steigt exponentiell.
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