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-   -   Der Webdesigner-Fred (http://xhtmlforum.de/showthread.php?t=53563)

hubspe 10.09.2008 09:18

Der Webdesigner-Fred
 
Tach,

gemäß Joe's Idee aus dem "Chat-Thread" eröffne ich einfach mal nen Test-Fred in der Richtung und schaue was da kommt oder auch nicht. :)

Hier müssen ja nicht nur bierernste Gespräche werden, sondern es soll halt einfach mal locker über alles den Berufszweig Webdesigner betreffend erörtert werden können:
Erfahrungen Werbung betreffend
Wie lang hats gedauert bis ich davon leben konnte
Welche Arbeitszeiten hab ich eigentlich?
Wie binde ich Kunden an mich?
Wann CMS und wann nicht.
Fehler von Kunden im Zusammenhang mit CMS. Vermeidungsstrategien?
Wieviel Zeit investiere ich in Fortbildung.
Mein Kunde ärgert mich, was tun ? (keine Rechtsberatung selbstverst.!)
usw. usw.

Scheppertreiber 10.09.2008 09:30

Weitere Themen:

* Rache per Rechnung
* Die Weihnachtsgans - Aufzucht, Pflege und Haltung
* Dinge verkaufen oder die komplette Dienstleistung anbieten ?
* Umgang mit Gerichtsvollziehern, Finanzämtern und anderen Schmaro...
* Netzwerken mit Kollegen

Gumbo 10.09.2008 11:17

Was mich schon lange nervt: Es heißt Thread (/θrɛd/, sprich: „thräd“, mit Th und weichem D) und nicht Fred.

Scheppertreiber 10.09.2008 11:22

Thread ist aber so saubl... zu tippen. Fräd ? :)

hubspe 10.09.2008 11:26

Hi Markus,

Zitat:

Zitat von Gumbo (Beitrag 401694)
Was mich schon lange nervt: Es heißt Thread (/θrɛd/, sprich: „thräd“, mit Th und weichem D) und nicht Fred.

sorry, wenn dich das nervt. :)

Leider finde ich "Thread" ziemlich sperrig, sowas "deutsche" ich gerne liebevoll ein.
Anglizismen für alles und jedes sind halt einfach nicht so mein Ding, deshalb bitte ich um Nachsicht deinerseits. :)

Gumbo 10.09.2008 11:44

Dann hättest du konsequent sein sollen, denn Webdesigner ist auch nicht sehr deutsch.

hubspe 10.09.2008 12:16

Mahlzeit,

Zitat:

Zitat von Gumbo (Beitrag 401701)
Dann hättest du konsequent sein sollen, denn Webdesigner ist auch nicht sehr deutsch.

du hast Recht, ich bin nicht völlig konsequent. :)
Das will ich auch nicht 100%ig sein, da das Ganze sonst leicht absurde Züge annehmen kann:

"Seit gestern bin ich anschnur. Ich bin Internetpräsentationsentwickler und nutze oft Programme der Fa. "Winzigweich"....usw.

Da "Fred" eigentlich schon fast allgemeinverständlich ist, setze ich es gerne ein.

heiko_rs 10.09.2008 12:24

Ich glaube, hier greift auch eher Punkt 1 ;)

Zitat:

Zitat von hubspe (Beitrag 401697)
Leider finde ich "Thread" ziemlich sperrig, sowas "deutsche" ich gerne liebevoll ein.


Schelm.isch 10.09.2008 14:00

Najam solange ihr nicht aus vegetarian shepherd pie dann vegetarische Schäferhundtorte macht... (Kein Witz, laut Welt am Sonntag hat das einer deren Leser in nem Hotel so übersetzt vorgefunden...)

Zeichnet sich eigentlich allmählich ab, wann die neuen Spezifikationen (HTML5, etc.) rauskommen? Oder arbeiten die immer noch nach dem when it's done Prinzip?

Gumbo 10.09.2008 14:20

Gut Ding will Weile haben. Feste Termine führen immer zu Zeitdruck und Zeitdruck führt selten zu optimale Ergebnisse. Die Browser-Hersteller sind aber schon dabei die ersten HTML-5-Teile zu implementieren.

Geronimo 10.09.2008 14:50

Da es sich hier nicht um ein Forum sondern um ein Board handelt, heißt es streng genommen weder Thread noch Fred, sondern schicht und ergreifend Thema. Threads weisen eine Baumstruktur auf.

hemfrie 10.09.2008 15:04

Zitat:

Zitat von designfanatiker (Beitrag 401729)
Da es sich hier nicht um ein Forum sondern um ein Board handelt, heißt es streng genommen weder Thread noch Fred, sondern schicht und ergreifend Thema. Threads weisen eine Baumstruktur auf.

Meinst Du so? :)
http://xhtmlforum.de/53563-der-webde...eaded#poststop

Crizzo 10.09.2008 15:09

Irgend jemand noch Lust etwas zum Thema zu sagen? Hätte schon gerne Interesse an der einen oder anderen Geschichte. ;)

hubspe 10.09.2008 15:48

Tach,

ein Versuch sich als angehender Webdesigner einen Namen zu machen wäre, zu versuchen an der örtlichen VHS Kurse in Sachen "Webdesign für Anfänger" zu geben.
Voraussetzung ist das man gut erklären kann.

Am besten bekommt man wohl einen Einstieg in kleineren Städten.
Da sollte man mit einem kleinen Konzept einfach mal auf Verdacht hinmarschieren und das dem Leiter der EDV-Sparte schmackhaft machen.
In Passau hats schon ausgereicht, das ich dem Leiter Kurstitel und eine Legende dazu schriftlich mitgebracht habe.

Da gibts zwar schon sowas, ein Kurs für "Dynamische Webseitengestaltung" und einer "Homepage kinderleicht erstellen mit Word".

Deshalb war mein Titel "Homepageerstellung nach modernen internationalen Webstandards".
Das hat Anklang gefunden.

Gezahlt wird i.d.R. zwischen 20 u. 30 € je Unterrichtseinheit (45 Min.) + etwas Fahrtkostenerstattung.

Ein weiterer Vorteil davon ist, das man über die VHS an Firmenschulungen zu diesem Thema rankommt, weil die Firmen wegen sowas auch erstmal die VHS kontakten (wird auch mit EU-Geldern gefördert!).
Da ist die Bezahlung dann erheblich besser. :)

Geronimo 10.09.2008 16:01

Zitat:

Zitat von hemfrie (Beitrag 401735)

Ich bin verwirrt. :(

heiko_rs 10.09.2008 16:15

Ja, diese Struktur ist echt fies ;)

*pi 10.09.2008 19:07

Hola,

ich würde mich nicht als Profi bezeichnen, aber ich war bis jetzt immer in der Lage, jede Aufgabe, die mir in Html, CSS und Photoshop gestellt wurde, zu lösen.

Bin 23 Jahre alt, studiere z.Z. Medienwirtschaft im vierten Semester mit Schwerpunkt "Digital Design" an einer privaten Hochschule und schreibe nächstes Jahr meine Bachelorarbeit. Habe in der 11 Klasse, also vor 5 Jahren, mit Html in MS Frontpage meine ersten Erfahrungen gemacht. Nach dem Abi folgte dann erst mal über Kontakte ein 2 wöchiges Praktikum bei einer Kommunikationsagentur. Aus zwei Wochen wurden 3 Monate. Nach 3 Monaten habe ich mir ne Steuernummer besorgt, und arbeite seit dem als Freelancer für diese Agentur und habe im Laufe der Zeit viele eigene Jobs und Kunden an Land gezogen. 2006 folgte dann das Studium. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade in einer so großen Stadt wie Berlin sehr viel Vitamin-B zum Erfolg gehört und vor allem Mundpropaganda zum Ziel führt. Wenn man eine gute, solide und vor allem pünktliche Arbeit abliefert, wird man relativ schnell weiterempfohlen. Tja und dann ergibt eins halt das andere.

Leben kann ich von meinen Jobs auf jeden Fall, aber reich bin ich damit noch nicht geworden. Allerdings habe ich ja auch noch den größten Teil meines Lebens vor mir, da bleibt ja noch genug Zeit :).

Scheppertreiber 10.09.2008 19:23

Ohne Vitamin-B geht sowieso nichts. Ich vermute, dieses Forum könnte auch
gut dazu dienen, eben diese Netzwerke, ohne die nichts läuft, aufzubauen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es fast unmöglich ist, zB Mitarbeiter zu
finden mit denen man auf einer Wellenlänge liegt. Einfacher ist, projektbezogene
Gruppen zusammenzubekommen. Es wäre schade, größere Projekte mangels
Manpower ablehnen zu müssen.

So machen es die Firmen ja auch mit den Freelancern.

Ich persönlich habe immer Glück dabei gehabt, das ist aber nicht die Regel.

IChao 10.09.2008 20:18

Zitat:

Leben kann ich von meinen Jobs auf jeden Fall
... und ernähren deine Jobs dein Kind und deine Lebensgefährtin, bezahlen die Jobs die Vierzimmerwohnung in einer Großstadt in ruhiger Lage, sorgen sie für die Versicherungen ... bleibt genug zum Zurücklegen für das Eigenheim und das zweite Kind?

Auf jeden Fall?

Über das Praktikum hinaus und nicht nur neben der Schule, neben dem Studium, sondern Vollzeit? Die Wendung "ich würde mich nicht als Profi bezeichnen" schützt zwar davor, hierzu Stellung nehmen zu müssen, das sollen dann die Profis tun, nicht wahr. Eben diese Halbprofessionalisierung in diesem Betrieb -- dieses "mit einem Bein nicht drin stecken zu müssen" -- macht es so schwer, solche Aussagen richtig zu gewichten. Wie schon gesagt ist der Fünfziger für den Sohn des Nachbarn viel Geld. Für den Profi ein Ärgernis.

Wo bleibt die Festanstellung, wann kommt sie: nach dem zweiten oder nach dem dritten Praktikum? Oder doch lieber gleich vom "Praktikanten da" senkrecht zum Freelancer-Sein?

Ich wiederhole mich zwar, aber die Aussage, Webdesigner zu sein sei ein toller Job für viele und selbständig zu sein sei einfach, wird so oft wiederholt, dass sie bald glaubhaft klingt. Bald macht sich eine Generation von Schülern auf, Freelancer zu werden und sich gegenseitig zu unterbieten ... -- Viel Glück dabei.

Erneut wünsche ich mir, es gäbe in Deutschland so etwas wie Fronteers, gegründet zur Vertretung, Qualifizierung und Zertifizierung von Frontendern, damit aus dem Webdesigner mal ein Berufsbild werden kann. Oder ich gründe so einen Verein mal selbst.

laborix 10.09.2008 20:30

Zitat:

Zitat von IChao (Beitrag 401803)
... und ernähren deine Jobs dein Kind und deine Lebensgefährtin, bezahlen die Jobs die Vierzimmerwohnung in einer Großstadt in ruhiger Lage, sorgen sie für die Versicherungen ... bleibt genug zum Zurücklegen für das Eigenheim und das zweite Kind?

Guter Satz, habe selber Frau und Kinder :)

Zitat:

Zitat von IChao (Beitrag 401803)
Ich wiederhole mich zwar, aber die Aussage, Webdesigner zu sein sei ein toller Job für viele und selbständig zu sein sei einfach, wird so oft wiederholt, dass sie bald glaubhaft klingt. Bald macht sich eine Generation von Schülern auf, Freelancer zu werden und sich gegenseitig zu unterbieten ...

Hier mal eine eventuell interessante Ergänzung (Ich hoffe sie passt)
Selbständige, Angestellte und der Stundensatz

hubspe 10.09.2008 20:42

Hi,

Zitat:

Zitat von IChao (Beitrag 401803)
Erneut wünsche ich mir, es gäbe in Deutschland so etwas wie Fronteers, gegründet zur Vertretung, Qualifizierung und Zertifizierung von Frontendern, damit aus dem Webdesigner mal ein Berufsbild werden kann. Oder ich gründe so einen Verein mal selbst.

das würde ich mir auch wünschen. :)

Dann müßte der "Neffe vom Pförtner" sich um einen Abschluß bemühen, damit er tätig werden kann.
Für mich selber würde ich mir auch die Möglichkeit wünschen, das machen zu können, zumal die z.B. von der IHK oder ähnlichen Organisationen angebotenen Zertifizierungen ihr Geld leider nicht wert sind.

heiko_rs 10.09.2008 20:43

Zitat:

Zitat von laborix (Beitrag 401805)
Hier mal eine eventuell interessante Ergänzung (Ich hoffe sie passt)
Selbständige, Angestellte und der Stundensatz

Der Satz "Leider wird man in der Schule auf solche essentielle Sachen nicht vorbereitet" ist ja so wahr. Abitur bedeutet Reifeprüfung, Allgemeine Hochschulreife - aber was hatte ich nach meinem Abitur? Großes Latinum, aber keine Ahnung was ein Kontoauszug ist (kein Scherz!).

Sicherlich hatte ich genug Wissensgrundlagen für die verschiedensten Studienrichtungen, aber die rein praktischen Dinge des Lebens habe zumindest ich in der Schule nicht gelernt. Aber okay, Schule ist ein anderes Thema ;)

hemfrie 10.09.2008 20:43

IChao´s Ausführungen klingen erstmal hart, treffen aber meiner Meinung nach voll ins Schwarze.

Das Berufsbild Webdesigner (ich bevorzuge Webentwickler) ist in Deutschland so schwammig bzw. gar nicht definiert, dass sich beinahe jeder so nennt, der in irgendeiner Weise schonmal eine Webseite gegen Bezahlung erstellt hat.

Auch die Forderung nach einer Art Qualitätskontrolle von Webentwicklern sehe ich ebenfalls als eine Notwendigkeit an. Zertifikate, Prüfungen nach ISO ... usw. sind in anderen Berufsfeldern völlig normal und schützen seriöse Dienstleister ein Stück weit vor schwarzen Schafen.

Ich habe sehr großen Respekt vor selbständigen Webentwicklern, die trotz der aktuellen Schwierigkeiten, ihr Lebensunterhalt damit bestreiten (können).

heiko_rs 10.09.2008 20:51

Zitat:

Zitat von hemfrie (Beitrag 401810)
Das Berufsbild Webdesigner (ich bevorzuge Webentwickler)

Wobei das nicht dasselbe ist: Der Entwickler ist imho für's "Technische" zuständig (HTML, CSS, PHP etc.), aber eher zweit- oder drittrangig für's Designen - wenn überhaupt. Daher ist die Bezeichnung "Webdesigner" schon nicht verkehrt, und (leider) auch nicht wirklich durch einen anderen (weniger "verdorbenen") Begriff ersetzbar.

paracelsus 10.09.2008 20:59

Erstmal Danke an IChao für seine Worte.

WIe alle wissen komme ich aus dem Print/Layout und habe meine kl. Firma um das Standbein "Webdesign" erweitert. Dabei kamen mir meine früheren Kenntnise zugute und gleichzeitig auch in die Quere.
2 Jahre vielen Lernens und noch immer lernens und Frust folgten. Ich bin nun imstande gute Seiten zu bauen, wobei ich immer noch mit Papierseiten versuche das Web zu revolutionieren. naja, seinen Spleen muß man haben.

Nein, Webdesigner ist kein einfacher Beruf, und damit Geld zu verdienen ist alles andere als leicht. Des Nachbars Buben, der mit Homepage Baukasten und CMS Systemen sich "auskennt" und schon mal eine Website bei mySpace gebaut hat, macht es ja für nen Fuffi.

Ich habe es relativ schwer gute Kunden zu finden, aus ebendiesen Gründen. Dank meiner anderen Einnahmen muß ich gottseidank nicht vom Webdesign leben, das wäre derzeit undenkbar. Ich hoffe aber sehr, das die Leute mit der Zeit begreifen, das Qualität kosten muß.

Man muß sich halt überlegen, wie man 2.500 € für eine Website als Untergrenze verlangen - und auch bekommen! - kann.

EvT 10.09.2008 21:05

Heute auf Heise:

"Menschen in IT-Berufen haben in Deutschland ein geringeres Ansehen als zum Beispiel Lehrer, Ärzte oder Anwälte. Ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt werden aber als besser bewertet. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch das Meinungsforschungsinstitut TMS Emnid."
Quelle Heise: Eine Mehrheit möchte nicht in der IT-Branche arbeiten

Langfassung bei Emnid:
Branche bietet gute Job-Voraussetzungen, aber beim Image hapert es.
Computacenter-Studie: Generation Digital steht nicht auf IT-Berufe

hemfrie 10.09.2008 21:06

Zitat:

Zitat von heiko_rs
Wobei das nicht dasselbe ist: Der Entwickler ist imho für's "Technische" zuständig (HTML, CSS, PHP etc.), aber eher zweit- oder drittrangig für's Designen - wenn überhaupt. Daher ist die Bezeichnung "Webdesigner" schon nicht verkehrt, und (leider) auch nicht wirklich durch einen anderen (weniger "verdorbenen") Begriff ersetzbar.

Stimmt schon, streng genommen gibt es diese Trennung. Allerdings halten sich die vielen Webdesigner auch an diese Trennung?

Genau das ist auch das Problem, warum eigentlich treffende Berufsbezeichnungen der neuen Medien "verdorben" werden.

Jemand der Grafikdesign studiert hat oder ausgeblideter Mediendesigner ist, muss sich heute doch schon genau überlegen, ob er sich Webdesigner nennen möchte.

Eine Berufsbezeichnung muss meiner Meinung nach geschützt sein. Solange sich alle den Titel Webdesigner verleihen können, unabhängig davon ob eine Ausbildung oder ein Studium in dem Bereich absolviert wurde, solange wird diese Bezeichnung imho wertlos sein.

*pi 10.09.2008 21:07

Okay, ich gebe zu, meine Aussagen bewusst schwammig formuliert zu haben und das aus einem triftigen Grund: Definiere den Begriff "Profi". Meiner Meinung nach liegt es gerade im Bereich Webdesign und Programmierung im Blickwinkel des Betrachters. Im Gegensatz zum "Sohn des Nachbarn" bin ich ein Profi. Verglichen mit dir (@IChao) würde ich mich als Webdeveloper mit 5 jähriger Erfahrung und vielen hübschen Referenzen einordnen, aber nicht als Profi bezeichnen.

Jeder fängt mal klein an, deswegen stört mich auch der "Sohn des Nachbarn" nicht. Seine Zielgruppe ist doch eine ganz andere, als meine. Und selbst wenn sie sich überschneiden sollten, der "Sohn des Nachbarn" wird für 50 Euro sicherlich nicht die Professionalität und den Service anbieten können, wie ich, der 24 Stunden für den Kunden da ist und seine Arbeitszeit nach dem ihm richtet. Meine Kunden können mich in der Uni oder nach der Arbeit auf dem Handy anrufen, mir Mails schreiben und Aufträge erteilen, die ich dann sofort am Laptop bearbeiten kann. Und hey, der "Sohn des Nachbarn" wird sich, wenn er den nötigen Elan und Ehrgeiz mitbringt weiterentwickeln. Unsere Aufgabe sollte es sein, solche Talente zu finden, die sie zu fördern und früh an uns zu binden. So gewinnt man zuverlässige Freelancer und so wurde es mit mir auch gemacht.

Kein mir bekanntes, mittelständiges Unternehmen oder gar ein Global Player wie Siemens würde sich an einen 17 jährigen Jungen wenden, um von ihm eine Website programmieren zu lassen, die den Umsatz steigern, Bestandskunden binden und neue gewinnen soll. Der "Sohn des Nachbarn" wird eher die Website von Pamelas Hundesalon um die Ecken gestalten und an solchen kleinen Projekten seine ersten Erfahrungen sammeln. Siemens und Co. Bleibt den Profis überlassen. Deswegen verstehe ich deine Sorgen nicht?

Ich rede nicht so gerne über meinen beruflichen Werdegang, weil ich die Erfahrung machen musste, dass es mir die meisten nicht abkaufen, oder mich für einen Angeber halten, wenn ich ihnen erzähle, was ich mit meinen 23 Jahren bereits alles gemacht habe. Ich kenne einige Leute in meinem Alter, die bereits sehr viel Erfolgreicher sind als ich, weil sie einfach den Mut hatten, sich in jungen Jahren unternehmerisch zu betätigen. Ich finde, sowas sollte man würdigen, statt verurteilen.

Liebe Grüße *pi

P.S.: Ja, ich kann mir mit meinem erwirtschafteten Kapital meinen Lebensunterhalt aufrecht erhalten. Kinde und Frau habe ich noch nicht. Dafür eine Freundin, aber die kosten ja bekanntlicher Weise nicht weniger viel ;).

*pi 10.09.2008 21:22

lol ich habe so lange an meinem Beitrag gesessen, dass ich gar nicht gesehen habe, wieviele Leute hier schon gepostet haben :mrgreen:

Also ich verstehe das nicht. Wenn ihr gute Arbeit pünktlich abliefert, sollte es doch egal sein, wer sich alles Webdesigner schimpft? Wenn der Kunde zufrieden ist, wird er euch weiterempfehlen und wiederkommen. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht. Deswegen ist es für mich auch unwichtig, wer sich alles Webdesigner nennen darf und wer nicht. Ich definiere mich über meine Kunden und Referenzen. Die sagen viel mehr aus, als eine geschütze Berufsbezeichnung. Jemand der Informatik studiert hat, muss ja auch noch lange nicht gut sein in diesem Fach... In diesem Fall bringt ihm sein Diplom oder Bachelor auch nichts.

kampfgnom 10.09.2008 21:36

So nun melde ich mich auch mal zu Wort.
Ich bin zwar weder Profi, noch Freelancer oder soetwas, aber ich möchte es werden.
Hier liegt genau das Problem. Wenn man wirklich in die Webprogrammierung gehen möchte braucht man Berufserfahrung. Tja aber woher bekommt man die, wenn einen keiner nimmt?
Naja meist durch Selbständigkeit. Wenn es einen richtigen Beruf zum Studieren oder lernen gäbe, dann würde das Problem nicht mehr existieren Imho.

Aber naja, ich mach jetzt erstmal brav mein Abitur mit spezialiesierung auf Informationstechnologie. Wer weiß, dann IChao vlt auch schon eine ISO-Zertifizierung durchgesetzt und ich bin fein ausm Schneider, weil ich mir diese holen kann:mrgreen:

paracelsus 10.09.2008 21:42

Das Problem liegt sicher daran, das durch die "Leichtigkeit" der Name Webdesigner einen Beigeschmack bekommen hat. Du kennst das Sprichwort "Wer nix wird, wird Wirt"? Das ist der Gedanke den viele haben, wenn Sie hören: "Ich bin Webdesigner".
Man merkt das mit der Zeit. Ich habe als Berufsbezeichnung "Internet & Mediendesigner" gewählt, auch auf die Gefahr hin, das viele, die einen Webdesigner suchen, mich im G++gle nicht finden.

Global Player? Weißt Du, wie die arbeiten und Aufträge vergeben?
Ich bezahle monatlich ~ 75 €, damit ich die neuesten Ausschreibungen in verschiedenen Bereichen bekomme.
Da kriegst Du dann oft 20 - 30 Seiten Projektbeschreibung, Bedingungen und Pönalen gelistet.
Spätestens hier scheidet sich die Spreu vom Weizen.
Tatsache ist, wer den Ausschreibungsvorgang überlebt und in der Endrunde ist - wo es dann für eine Abweisung Deines Angebotes sogar Geld gibt - hat (was auf den Auftrag ankommt) oft noch gar keinen Nachweis erbracht, das er/sie dem Auftrag auch gewachsen ist. Das wird dann meist über die Pönalen geregelt (Lach nicht, in der Autoindustrie können die bei 80.000 € liegen pro Stunde Verzug). Derlei erlebt man auch in dieser Branche (TeIekom Austria Webprojekt als Beispiel: Pönale 10.000 € per Tag!). So, wer bis hierher kommt, ist diesem Ding auch gewachsen oder lebensmüde.

Siemens oder ähnlich interessiert sich wenig dafür wer Du bist oder was Du kannst. Passen muß es.

Niemand hat Dich verurteilt. Aber Du mußt auch sehen wo und was Du Postest. Was glaubst Du auf wieviele "Webdesigner" man hier stösst? Und was glaubst Du wohin die meisten nach der Schule, dem Studium verschwinden? Der Kunde von damals ist dann allein mit seiner Uralt Page .. und unsereins hat das dann leider auch mitzutragen, so besehen solltest Du unsere harte Meinung bitte auch verstehen. Ich selber halte mich zwar für einen guten Grafiker - aber zum Webprofi fehlt mir noch einiges. Dennoch, ich mach es, was ich nicht kann trau ich mich zu fragen und ich bin recht teuer, weil ich von Anfang an bemüht bin, ein Image aufzubauen (Werbung), das wird über kurz oder lang auch Erfolgsentscheident sein. Was ich noch nicht so drauf habe, bessere ich nach, was mir oft auch schlaflose Nächte bereitet, da ich auch Dinge verbessere, die der Kunde gar nicht merkt oder je davon hört.

Das ist Service, den man vom "Webdesigner" - wenn man Billigerfahrungen gemacht hat - sicher nicht gewohnt ist.

Also Kampf dem Webdesigner Image!

Schelm.isch 10.09.2008 21:43

Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: Wer den Webdesigner mittels Vereinigung und Zertifikaten vor Konkurrenz schützen will, sieht das durch die absolute Ego-Brille.

Wenn wir mal auf die Zeit vor diesem Web 2.0 Zeitalter blicken, dann kommen wir wohl einhellig zu der Meinung, dass das Web dem freien Anbieten von Informationen dient(e). Das muss aber auch bedeuten, dass jeder mitmachen darf.

Sicherlich ist es ratsam, dass es etwas amtliches als Ausdruck von Erfahrung gibt. Sei dies eine Urkunde oder was auch immer. Aber letzten Endes muss die Wahl beim Kunden liegen. Daher: Man muss etwas anbieten, was der Schüler von nebenan nicht bieten kann.
(Im übrigen gibt es auch nicht-kommerzielle/profimäßige Scripter, die guten Code zu Stande kriegen.

Wenn man versucht sich sein Berufsfeld durch Tätigkeitsverbote für "externe" zu sichern, dann kommt da dasselbe wie bei den Anwälten raus. Das wurde ja nun gelockert, weil es unverhältnismäßig war.

(Ausgenommen sei hier mal die Medizin, aber das sollte selbstverständlich sein...)

paracelsus 10.09.2008 21:46

Zitat:

Zitat von andreas' (Beitrag 401824)
Eine Qualitätskontrolle für Webseiten gibt es doch- der Validator des W3C!
Diese Kontrolle sollte jede erstellte Webseite durchlaufen müssen. Ein Art TüV Siegel für Webseiten. Ähnlich wie das BITV

Und der Nachbarbube macht das?
Zitat:

Zitat von andreas' (Beitrag 401824)
...
Was ist mit den Profis die seit Jahren im Geschäft sind und aus einer Zeit stammen wo Tabellenlayouts, Frames und spacer-gifs noch der Standard waren und diese Techniken noch immer anwenden?
Da ist mir ein Student, der ab und zu valide Webseiten bastelt lieber als ein "Profi" der im Prinzip sein Handwerk nicht versteht und obendrein noch teuer ist weil er ja jahrelange Erfahrung hat.

Dann ist der auch kein Profi. Der würde sich weiterbilden, wie es hier manche tun
Zitat:

Zitat von andreas' (Beitrag 401824)
Ich finde es aber auch nicht fair jemanden anzukreiden oder nicht ganz ernst zu nehmen, blos weil er jung ist, als Freelancer jobt und noch keine Familie ernähren muß.

Man hat ihm nur angekreidet, nicht konkret in seinen Aussagen gewesen zu sein. Und das unter dem Eindruck der hier im Forum ganz zwangsläufig entsteht.

kampfgnom 10.09.2008 21:47

Aber zumindest sollte es mal eine Berufsausbildung/Studium geben.

Sollte es sowas geben, dann entschuldigt, aber kein Oberstufenberater kannte diese ;)

EvT 10.09.2008 21:50

Professionelles Denken und Handeln setzt auch auf Seiten der Auftraggeber voraus, dass man auch weiß, was man tut. Daher würde ich den Sohn des Nachbarn weder als Bedrohung oder Konkurrenz ansehen, noch nicht einmal als Ärgernis. Das eigentliche Ärgernis sind seine Auftraggeber, deren Unprofessionalität durch die Beauftragung offensichtlich wird. Solche Leute halte ich mir selbst dann weit vom Hals, wenn der Nachbarssohn an seine Grenzen stößt.

paracelsus 10.09.2008 21:53

Zitat:

Zitat von Schelm.isch (Beitrag 401828)
Wenn wir mal auf die Zeit vor diesem Web 2.0 Zeitalter blicken, dann kommen wir wohl einhellig zu der Meinung, dass das Web dem freien Anbieten von Informationen dient(e). Das muss aber auch bedeuten, dass jeder mitmachen darf.

Was wird mal Dein Beruf sein? Was mußt Du dafür lernen? Und wenn Du es bist, sollen das dann alle machen dürfen? Wer würde dann noch zu Dir kommen?
Zitat:

Zitat von Schelm.isch (Beitrag 401828)
Sicherlich ist es ratsam, dass es etwas amtliches als Ausdruck von Erfahrung gibt. Sei dies eine Urkunde oder was auch immer. Aber letzten Endes muss die Wahl beim Kunden liegen. Daher: Man muss etwas anbieten, was der Schüler von nebenan nicht bieten kann.
(Im übrigen gibt es auch nicht-kommerzielle/profimäßige Scripter, die guten Code zu Stande kriegen.

Ja die gibt es - gut so, ich habe von solchen viel gelernt. Aber: ich möchte davon leben, und der Hobbyist macht mir das schwer. Du hast auch vollkommen recht. Das Angebot und der Mut es zu riskieren macht ein bischen den Unterschied
Zitat:

Zitat von Schelm.isch (Beitrag 401828)
Wenn man versucht sich sein Berufsfeld durch Tätigkeitsverbote für "externe" zu sichern, dann kommt da dasselbe wie bei den Anwälten raus. Das wurde ja nun gelockert, weil es unverhältnismäßig war.

(Ausgenommen sei hier mal die Medizin, aber das sollte selbstverständlich sein...)

Ich möcht hier keinem Verbot den Mund reden, aber gegen das Preisdumping. Ich möcht endlich mal einen Kunden haben, der mir ohne zu verhandeln meinen Preis zahlt. :twisted:

Plopp - Traumbalse geplatzt.

laborix 10.09.2008 21:56

ui, ui uu oder so ähnlich?
Sehr emotional das alles hier :roll:

mantiz 10.09.2008 21:57

Das schoß mir auch gerade durch den Kopf. :)

hemfrie 10.09.2008 21:58

Zitat:

Zitat von *pi (Beitrag 401820)
lol ich habe so lange an meinem Beitrag gesessen, dass ich gar nicht gesehen habe, wieviele Leute hier schon gepostet haben :mrgreen:

Also ich verstehe das nicht. Wenn ihr gute Arbeit pünktlich abliefert, sollte es doch egal sein, wer sich alles Webdesigner schimpft? Wenn der Kunde zufrieden ist, wird er euch weiterempfehlen und wiederkommen. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht. Deswegen ist es für mich auch unwichtig, wer sich alles Webdesigner nennen darf und wer nicht. Ich definiere mich über meine Kunden und Referenzen. Die sagen viel mehr aus, als eine geschütze Berufsbezeichnung. Jemand der Informatik studiert hat, muss ja auch noch lange nicht gut sein in diesem Fach... In diesem Fall bringt ihm sein Diplom oder Bachelor auch nichts.

Ich leugne auch nicht, dass es sehr viele gute Webdesigner gibt, die keine Ausbildung oder Studienabschluss in ihrem Bereich besitzen.

Die Realtität zeigt aber auch, dass es verdammt viele schwarze Schafe gibt, die mit ihrem Halbwissen den Markt mit Dumpingpreisen überschwemmen. Und dabei handelt es sich nicht immer um kleine Aufträge wie z. B. die private Seite des Nachbarn.

Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass es eine Qualitätskontrolle geben muss, egal ob diese nun durch Ausbildung oder Zertifikate etc. stattfindet.

Dies wäre sicherlich nicht nur im Sinne von seriösen Dienstleistern im Bereich Webdesign, sondern käme auch den Auftraggebern zu Gute. Letztere sind leider nicht immer in der Lage zu erkennen, welche Qualifikationen ihr Gegenüber besitzt.

@Schelm.isch
Um das hier klarzustellen, es geht mir nicht darum eine Gruppe aus diesem Berufszweig auszuschließen. Jeder sollte Webseiten erstellen dürfen und das auch gegen Bezahlung.

Für eine offizielle Berufsbezeichnung sollte meiner Meinung nach aber eine geprüfte Qualifikation vorliegen.

paracelsus 10.09.2008 22:01

Ist es Laborix, ist es.

Das Wesen einer Diskussion. Mir wäre allerdings auch lieber, wenn wir uns wieder auf den normalen Level begeben würden. pi wurde nicht angegriffen, mit der Billigkonkurenz leben wir ja schon lange, und werden das auch weiterhin. TÜV für Websites wird es nie geben und ein echter Beruf - Lehre oder Hochschule - wird es wohl auch nie. Andererseits: soll es das denn?


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