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Dazu ist vielleicht dieser Radio-Talk mit Michael Seemann und padeluun (Wikipedia) ganz interessant und vielleicht auch der „Free is a Lie“-Vortrag von Aral Balkan. Bei Seemann und padeluun werden meines Erachtens ganz schön zwei unterschiedliche Standpunkte offenbar, wie mit einer Realität umzugehen ist, in der die Folgen von Big-Data-Services und -Konzepten immer relevanter und offensichtlicher werden. Seemann vertritt einen aus meiner Sicht defätistischen – wenn auch mit Sicherheit nicht gänzlich unpragmatischen – Standpunkt, indem er anrät, nicht zu versuchen die Uhr zurückzudrehen, sondern Strategien zu entwickeln, wie wir als Gesellschaft und als Individuen mit dieser ganzen Geschichte umgehen können. Aus meiner Sicht ist das ein wenig zu sehr heiße Luft, weil ich „wir können eh nichts machen und so schlimm ist das auch alles nicht“ nicht für einen produktiven Standpunkt halte. Ich lehne diese Prämisse ab. padeluun fährt eher die klassische Schiene und warnt vor allem vor negativen Folgen, die die Gesamtgesellschaft betreffen. Er blickt dabei weniger auf den Einzelnen, der seine Partyfotos irgendwo einstellt, sondern hat eher das Verhältnis zwischen Bürgern und Staat im Blick und sorgt sich darum, dass wir zu unserer zunehmenden Entmündigung gegenüber politischen Akteuren (das schließt auch Konzerne nicht aus) beitragen, wenn wir bereitwillig mehr und mehr unserer Privatsphäre aufgeben. (Er ist auch bei „Freiheit statt Angst“ involviert. Die formulieren das alles besser als ich.) Weil es mir dazu gerade einfällt: Den Text „Ich habe doch nichts zu verbergen“ von Evgeny Morozov kann ich ganz nachdrücklich empfehlen. Der Vortrag von Aral Balkan bewegt sich dann vielleicht mehr so dazwischen. Er verdeutlicht einerseits, wie mitunter absurd freizügig wir mit unseren privaten Daten umgehen, er formuliert aber auch, dass es letztlich (ich paraphrasiere vielleicht etwas zu sehr) entscheidend sei, den Endnutzer und dessen Bedürfnis nach komfortablen Software-Lösungen („experiences“) ganz zentral zu berücksichtigen. (Er stellt zum Beispiel Linux-Nutzer als Enthusiasten hin, die mehr an Motorengebastel als an einem laufenden Auto interessiert sind. Das ist mir persönlich etwas zu übertrieben und gewollt und hipstermäßig (seine Plattform ist Mac), aber ich finde es – auch in Hinblick auf Seemann und padeluun und dergleichen – recht spannend, wie unterschiedlich sich Leute auf durchaus kritische Weise mit der Thematik befassen.) Ansonsten hat er glaube ich in dem Talk auch noch zwei, drei interessante Punkte zu Smartphones und deren Preisgestaltung und zu Facebook und Google als Internet-Provider und – ich glaube – auch zum Problem mit Venture-Kapital und Exit-Strategien. Das ist alles durchaus spannend. Ich möchte den Vortrag noch mal empfehlen. Ich gehe gleich noch konkreter auf den zitierten Beitrag ein, aber einen Gedanken möchte ich noch formulieren: Große Unternehmen sind nicht unsere Freunde. Große Unternehmen arbeiten gewinnorientiert. Das soll nicht heißen, dass bei etwa Facebook oder Google keine Entwickler rumlaufen würden, die sinnvolle Sachen produzieren, aber das ist dennoch ein Aspekt, der meines Erachtens häufig viel zu sehr ignoriert wird. Jetzt schweife ich noch mehr ab, denn ich komme kurz auf McDonald’s zu sprechen, weil mir das bei denen in letzter Zeit mal wieder bewusst geworden ist. Ich kaufe dort seit einiger Zeit vielleicht noch einmal pro Jahr, aber ich muss ehrlich sagen, dass mir deren Werbung der letzten paar Jahre ziemlich gut gefallen hat. Die bayrischen Bauersfamilien auf Landmaschinen, das viele Grün, das Versprechen von hoher Produktqualität und einer Art Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit, Ökologie und glückliche Kühe. Ich habe denen das abgenommen, und das hat McDonald’s in meiner Wahrnehmung zu einem positiven Unternehmen gemacht. Deshalb war ich kürzlich tatsächlich sehr überrascht, als ich gehört habe, dass die in einer Umsatzkrise stecken und dass die allgemeine Beurteilung dieses Unternehmens offensichtlich eher kritisch ausfällt. Das entsprach so gar nicht meiner Wahrnehmung, wenn man von offensichtlicher Fast-Food-Kritik und dergleichen absieht. Diese Diskrepanz hat mich dann nachdenklich werden lassen und mich so halb zu dem Schluss kommen lassen, dass die „grüne Offensive“ des Unternehmens wohl nicht aus einer inneren Überzeugung und Philosophie entstanden ist, sondern dass es sich dabei möglicherweise viel mehr um ein rein wirtschaftliches Kalkül handelt, um das Franchise irgendwie „zu retten“, weil sie gemerkt haben, dass die Leute auf „grün“ mehr und mehr Wert legen. Sie haben eventuell bloß versucht, sich in ihrem Marketing reaktionär an einen veränderten Markt anzupassen, ohne dass es irgendeine Rolle spielt, wie diese Veränderung genau aussieht. Es steckt vermutlich keine Ideologie dahinter. Es ist womöglich reines Kalkül. Zum zitierten Text: Zitat:
Zitat:
Dass sich der „normale“ Nutzer nicht für so was interessiert, ist auch keine neue Entwicklung. Das ist andererseits aber ein Grund, weshalb Big Data so gefährlich ist. Die Leute haben nicht den Überblick, wie viele Daten heutzutage anfallen und was durch die Auswertung dieser Daten an Schlüssen gezogen werden kann. Dazu hat Aral Balkan auch eine Sache in seinem Vortrag: Dienste wie Facebook können mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit voraussagen, wann zwei Personen eine Beziehung anfangen. Ich finde so was scary. Zitat:
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Wollt nur mal ganz kontrovers guten Tag sagen
Jetzt ist erst einmal Nachhausegehen angesagt, bis später. @Klaus: Viel Spaß beim Spielen
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Grüsse Andreas- auch mal wieder da... Design isn't about the tools, it's about creating the best experience for the user. A design should be based on usability, accesibility, aesthetics, but never on floats, lists or background images. ( by Cameron Adams) Wiedergelesen: > hier und hier [Foren-Links] Dein Post? Klar, DAS vorher gelesen? Hilft. ## User-Landkarte |
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Dann kommt es ja nur auf den Schreibstil an.
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Ich habe es nicht komplett, sondern nur auszugsweise gelesen. Was ich gelesen habe, hat mir ganz gut gefallen: Eloquent JavaScript (als Buch oder kostenlos im Netz lesbar)
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Nabend Ihr Nasen
Es herbstelt und eigentlich wäre jetzt ungefähr die Zeit für ein Treffen in Steinmark oder sonstwo gewesen Klaus, hab mal deine Liste abgestaubt mit den SF-Vorschlägen, meintest Du mit Larry Nivens Puppenspieler den Known Space Zyklus wie er bei Wikipedia beschrieben ist? Zuerst hatte ich hier an Heinleins Puppet Masters gedacht, die bekommen aber eine andere Übersetzung hierzulande
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