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o_anonym 12.07.2007 23:51

Hervorheben von Text
 
Hallo Leute,

wie macht ihr es eigentlich, wenn ihr Text hervorheben wollt? Ich habe beispielsweise sehr viel Text (schwarz oder dunkelgrau auf weiß oder sehr hellem Grau) und möchte, dass ein bestimmter Satz auch wenn man den Rest nicht liest (also nur "von außen" auf den Text guckt) sofort vom Auge eingefangen wird.

Wie es "technisch" geht ist ja klar; Da benutzt man <strong> oder <em>. Aber wie styled ihr diese Elemente in einem Fall wie oben, damit man möglichst den gewünschten Effekt erzielt?

Meine Ansätze waren bisher immer fett und rot (wenn die Links eine andere Farbe haben). Allerdings habe ich das Empfinden, dass es nicht viel bringt. Ich weiß natürlich, dass so etwas vom umgebenden Design abhängt, aber ich möchte diese Frage gerne möglichst allgemein diskutieren und eigentlich auch nicht auf das Web beschränken.

Vielleicht finden sich ja auch Psychologen, die sich zu Wort melden. Interessant wäre es allemal.

Mal sehen, was kommt...

Ole

netspy 13.07.2007 00:47

Mit anderen Farben solltest möglichst sparsam umgehen. Anwändungsfälle für andersfarbigen Text wären bspw. eine Fehlermeldung (rot) oder eine Vollzugsmeldung (grün).

Wichtige Bereiche im Fließtext sollten in der gleichen Farbe kursiv und sehr wichtige fett formatiert werden. Sehr sehr wichtige Bereiche kann man auch noch mit einer Umrandung oder in einer "Box" unterbringen.

Unterstreichungen sollte man wegen der Verwechslungsgefahr mit Links vermeiden. Einzig dann, wenn bspw. ein kleiner Teil in einem Wort hervorgehoben werden soll, würde sich das anbieten.

Mario

Gumbo 13.07.2007 01:08

Kursive Hervorhebungen eignen sich, wenn sie erst während des Lesens auffallen sollen. Eine fette Hervorhebung sticht dagegen meist schon beim ersten Blick auf den Text ins Auge.
Farben würde ich nur in Verbindung mit unterschwelligen Informationen (siehe Psychologische Wirkung von Farben – Signalfarben) einsetzen, da sie auch sehr auffallen.

inta 13.07.2007 01:16

Während meiner Ausbildung (zum Mediengestalter) hat man uns immer eingebläut nur eine einzige Methode zum Hervorheben zu benutzen. Also entweder Fettschrift, oder Kursiv, oder eine andere Farbe, aber niemals zwei oder mehr dieser Methoden.
Die Wahl liegt natürlich bei dir, aber zu viel Auszeichnung ist eher kontraproduktiv. Es lenkt unter Umständen mehr ab als den Leser zu fangen.

Auch ohne eine besondere Auszeichnung kannst du bestimmte Textpassagen durch ihre Position und den Einsatz von mehr Weißraum hervorheben.

Um die Eyecatcher deiner Seite herauszufinden kannst du die Augen schließen und nach dem öffnen schauen wohin der Blick zuerst fällt. Wenn das dein Satz ist, hast du dein Ziel wohl erreicht. (In der Regel gibt es natürlich mehrere Elemente die Aufmerksamkeit erregen und den Blick so über die Seite "lenken". Es sollte dabei ein "Fluss" entstehen, das Auge sollte nicht hin und her springen.)

heiko_rs 13.07.2007 11:46

Zitat:

Zitat von netspy (Beitrag 340831)
Mit anderen Farben solltest möglichst sparsam umgehen. Anwändungsfälle für andersfarbigen Text wären bspw. eine Fehlermeldung (rot) oder eine Vollzugsmeldung (grün).

Wichtige Bereiche im Fließtext sollten in der gleichen Farbe kursiv und sehr wichtige fett formatiert werden. Sehr sehr wichtige Bereiche kann man auch noch mit einer Umrandung oder in einer "Box" unterbringen.

Unterstreichungen sollte man wegen der Verwechslungsgefahr mit Links vermeiden. Einzig dann, wenn bspw. ein kleiner Teil in einem Wort hervorgehoben werden soll, würde sich das anbieten.

Da schließe ich mich in allen Punkten an. Ich gebe em und strong per CSS in der Regel nichts weiter als ihre jeweiligen default-Werte bold & italic, und wie Gumbo bereits schrieb, fällt strong damit bereits sofort (ausreichend) stark ins Auge.

Einmal wollte ein Kunde in seiner Wegbeschreibung die Nennung eines wichtigen Wegschildes unbedingt durch einen roten Hintergrund hervorgehoben haben, worauf ich strong rot (natürlich nicht #f00 ;)) als Hintergrundfarbe gab (Verwechslung mit Links ausgeschlossen, da grün und unterstrichen), was ich aber eher ungern getan habe ;)

netspy 13.07.2007 12:05

Zitat:

Zitat von inta (Beitrag 340836)
Während meiner Ausbildung (zum Mediengestalter) hat man uns immer eingebläut nur eine einzige Methode zum Hervorheben zu benutzen. Also entweder Fettschrift, oder Kursiv, oder eine andere Farbe, aber niemals zwei oder mehr dieser Methoden.

Diese Grundregel ist absolut richtig. Allerdings sollte man zwischen der Auszeichnung von ganzen Absätzen, Wörtern und Buchstaben unterscheiden. In einer längeren Erläuterung können alle drei Sachen schon mal vorkommen und da wird man mit einer Variante alleine nicht hinkommen.

Ganze Absätze kommen fett meist besser, da sie kursiv leicht als Zitat wahrgenommen werden können.

Bei Hervorhebungen im Fließtext ist dagegen kursiv meist die erste Wahl, da es den Lesefluss nicht so sehr stört und trotzdem die Aufmerksamkeit ausreichend auf den hervorgehobenen Text lenkt. Aufpassen muss man da aber etwas bei der verwendeten Schriftart. Beliebt ist ja Verdana nur hat diese Schrift eine grottenhäßiche und schlecht lesbare Kursive, weshalb man da lieber was anderes nimmt.

Auf jeden Fall hast du absolut Recht, dass zu viele Hervorhebungen kontraproduktiv sind und das es allein durch die Anordnung von Texten schon vieles erreichen kann. Da sind wir uns hier im Thread wohl alle mal einig (kommt ja nicht so häufig vor). :D

@Heiko: Ja ja, Kunden sind manchmal des Webdesigners größter Feind. Da macht mal sich Gedanken um Typografie, Barrierefreiheit, Benutzbarkeit, etc. pp. und dann kommt der Kunde und will so was. :?

Mario

andir 13.07.2007 12:49

*Hehe* wenn ich das hier so lese... ist die Übereinstimmung in großen Teilen da.

Zitat:

Zitat von inta
Während meiner Ausbildung (zum Mediengestalter) hat man uns immer eingebläut nur eine einzige Methode zum Hervorheben zu benutzen. Also entweder Fettschrift, oder Kursiv, oder eine andere Farbe, aber niemals zwei oder mehr dieser Methoden.

Wobei ich es normalerweise als ausreichend empfinde, einen anderen Schriftschnitt zu wählen, z.B. fett. Aber das hängt auch vom Einsatzzweck ab.

Die Akzentuierung durch Weißraum ist eine weitere Möglichkeit
und bietet sich z.B. für kürzere Absätze an


"Ich bin ein Merksatz"

eventuell unterstützt durch dezente grafische Hervorhebungen.

Farben würde ich nur dort verwenden, wo das Design / Layout die Verwendung einer (anderen) Farbe nahelegt.


Zitat:

Zitat von netspy
Bei Hervorhebungen im Fließtext ist dagegen kursiv meist die erste Wahl

Richtig, der Lesefluss wird unter Umständen durch Fettdruck behindert. Eine konsistente Verwendung von Fettdruck kann aber z.B. dort nützlich sein, wo z.B. ein bestimmter Ablauf oder Ihalt verdeutlicht werden soll, der dann gescannt werden kann (Rezept). Im Folgebeispiel bietet sich eher die Kursiv-Auszeichnung an:

"Mit dem Schraubenschlüssel Größe 10 wird nun die Radmutter handfest angezogen. Danach putzt man mit einer alten Zahnbürste Größe 4 die Nase von innen nach außen und schneuzt den Rest in ein altes Taschentuch. Jetzt steht dem Fahrspaß nichts mehr im Wege. Viel Erfolg!"


Ups, edit: Natürlich sollten unterschiedliche Hervorhebungen nur äußerst sparsam verwendet werden, d'accord.

netspy 13.07.2007 12:55

Zitat:

Zitat von andir (Beitrag 340866)
"Mit dem Schraubenschlüssel Größe 10 wird nun die Radmutter handfest angezogen. Danach putzt man mit einer alten Zahnbürste Größe 4 die Nase von innen nach außen und schneuzt den Rest in ein altes Taschentuch. Jetzt steht dem Fahrspaß nichts mehr im Wege. Viel Erfolg!"

Wobei du jetzt vergessen hast, "schneuzt" und "altes Taschentuch" hervorzuheben. :roll:

Ist jetzt ein Spaß aber beachten sollte man es schon, dass man dann auch konsequent hervorhebt. Wenn einige wichtige Begriffe hervorgehoben sind und andere nicht, ist die Gefahr groß, dass der Text nur gescannt wird und ein (wichtiger) Teil übersehen wird. Sparsam mit Hervorhebungen umgehen ist zwar wichtig und richtig, zu sparsam kann manchmal aber auch verkehrt sein.

Mario

inta 13.07.2007 13:27

Zitat:

Zitat von netspy (Beitrag 340859)
Diese Grundregel ist absolut richtig. Allerdings sollte man zwischen der Auszeichnung von ganzen Absätzen, Wörtern und Buchstaben unterscheiden. In einer längeren Erläuterung können alle drei Sachen schon mal vorkommen und da wird man mit einer Variante alleine nicht hinkommen.

Es ging mir ja darum, dass ein Wort/Satz/Absatz nie z.B. Fett und Kursiv sein sollte. Innerhalb eines Textes können durchaus verschiedene Methoden vorkommen, nur eben nicht auf das gleiche Wort angewendet. ;)

Gut:
Ich bin nur ein kleiner Blindtext. Wenn ich gross bin, will ich Ulysses von James Joyce werden. Aber jetzt lohnt es sich noch nicht, mich weiterzulesen. Denn vorerst bin ich nur ein kleiner Blindtext.

Schlecht:
Ich bin nur ein kleiner Blindtext. Wenn ich gross bin, will ich Ulysses von James Joyce werden. Aber jetzt lohnt es sich noch nicht, mich weiterzulesen. Denn vorerst bin ich nur ein kleiner Blindtext.

heiko_rs 13.07.2007 14:02

Zitat:

Zitat von netspy (Beitrag 340859)
Ja ja, Kunden sind manchmal des Webdesigners größter Feind. Da macht mal sich Gedanken um Typografie, Barrierefreiheit, Benutzbarkeit, etc. pp. und dann kommt der Kunde und will so was.

Das schlimmste ist dabei, daß es eine unglaubliche Zeitverschwendung ist, einem Kunden ständig sinnlose Dinge auszureden und ihn von sinnvollen Dingen zu überzeugen. Wieviel Zeit habe ich schon mit Emails vertan, in denen ich schrieb "hiervon würde ich allerdings abraten..." oder "allerdings würde ich hier empfehlen...", um dem Kunden anschließend die Grundlagen von Barrierefreiheit & Accessibility zu erklären...

Extrem nervig ist auch, wenn er möchte, daß normaler Fließtext genau bei diesem oder jenem Wort umbricht oder genau bündig mit der Unterkante des daneben floatenden Fotos endet... Obwohl man ihm schon tausendmal erklärt hat, aus welchen Gründen eine Internetseite nicht mit gedrucktem Papier vergleichbar ist, aber er leider trotzdem immer nur von dem ausgeht, was sein Bildschirm ihm gerade zeigt...

Aber egal, ich gleite gerade total ins OT ab ;)


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