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Alt 16.11.2007, 19:36
gato gato ist offline
Standardkatze
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Weitere Informationen
Die folgenden Informationen sind zwar sehr wichtig, haben aber nicht die nötige Relevanz für eine Richtlinie.

1. Das isindex-Element
Das isindex-Element ist veraltet und daher nur in den Varianten Transitional und Frameset erlaubt. Es soll durch das input-Element ersetzt werden, da isindex keine brauchbaren Informationen liefert und nicht browserweit implementiert ist.
Als HTML verarbeitete Dokumente zeigen durch dieses Element ein Eingabefeld für Suchanfragen an. Als XML verarbeitet, wird die Anzeige des Dokuments nicht beeinflusst.
Als Richtlinie wäre dieses Element verboten.

2. Boolische Attribute
In HTML gibt es so genannte boolische Attribute. Das sind Attribute wie compact, nowrap, ismap, declare, noshade, checked, disabled, readonly, multiple, selected, noresize und defer, denen kein Wert zugewiesen wird.
In XHTML muss diesen Attributen ihr Name als Wert zugewiesen werden. Es soll Parser geben, die diese Schreibweise nicht verstehen. Das ist jedoch ein Fehler des Parsers, denn die ausgeschriebene Schreibweise entspricht gültigem HTML.

3. Definition und Ansteuerung von Sprungzielen
Für XHTML ist definiert, was tatsächlich schon für HTML definiert war. Ein Sprungziel wird definiert, indem man einem beliebigen Element eine ID gibt. Als Vereis zu diesem Sprungziel wird die ID mir vorangestelltem Gatterzeichen (#) referenziert.
Code:
<a href="#IDReferenz">Sprungziel ansteuern.</a>
<!-- Quelltext dazwischen -->
<p id="IDReferenz">Sprunziel definieren.</p>
4. Inkompatibilität zu XHTML 1.1
XHTML 1.1 ist inkompatibel zu XHTML 1.0, denn der Wert des usemap-Attributs der img-, input- und object-Elemente muss in den beiden Versionen unterschiedlich Angegeben werden.
In XHTML 1.0 (identisch zu HTML 4.01) muss der Wert eine Hypertext-Referenz sein (identisch zum Ansteuern von Sprunfzielen) z.B. „#map“. Ab XHTML 1.1 muss der Wert eine ID referenzieren und darf nur diese referenzierte ID als Wert enthalten, z.B. „map“.
Das ist einerseits Problematisch, weil die Darstellungsprogramme dieses Verhalten kaum implementiert haben. Zum anderen wird dadurch unklar, wie sich ein XML-Werkzeug verhalten soll, das den XHTML-Namensraum implementiert hat, aber nur ein XHTML-Fragment parst.
XHTML 1.1 basiert offiziell nicht auf dem Sprachschatz von HTML 4.01, daher ist das versenden von XHTML-1.1-Dokumenten als „text/html“ verboten.

5. Zukunftsfähigkeit von XHTML
XHTML 2.0 befindet sich seit Jahren im Entwurfsstadium und plant große Veränderungen im Vergleich zur Vorgängerversion. So werden beispielsweise Formulare durch die XML-Technik XForms ersetzt, p-Elemente sollen Blockelemente enthalten können und nahezu jedes Element wird als Verweis bzw. Bildalternative eingsetzt werden können.
Das hört sich alles sehr gut an, und tatsächlich bietet XHTML 2.0 einige Vortschritte, doch gibt es mehr als einen Wermutstropfen.
Aktuell möchte die XHTML-2.0-Arbeitsgruppe den XHTML 1.x-Namensraum übernehmen. Dies hätte fatale Auswirkungen: Dokumente, die nach den Regeln von XHTML 1.x verfasst wurden könnten so übernacht ungültig werden. Hier tritt erneut das Problem der Verarbeitung auf: Wie soll ein XML-Werkzeug wissen, welche Elementdefinition, wenn es nur ein XHTML-Fragment verarbeitet?
Unabhängig davon haben Browserentwickler bereits kommentiert, dass die Ausweitung der Verweis- und Alternativtechnik für Bilder einen nicht verantwortbaren Aufwand bei der Implementierung darstellen würde.

6. Ausblick auf XHTML5
Auch auf Grund der Problematik von XHTML 2.0 haben sich seit Mitte 2004 die Browserhersteller Mozilla, Opera und Apple zu der WHATWG zusammengeschlossen. Diese Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt HTML weiterzuentwickeln. Der Arbeitsentwurf, Web Applications 1.0 wurde Anfang 2007 von der HTML-Arbeitsgruppe beim W3C zur Basis für die neue HTML Version 5 gewählt.
HTML5 definiert die Sprache HTML (HTML5), die XML-Formulierung dieser Sprache (XHTML5) und die Darstellung dieser Sprache im DOM (DOM5).
Zwar definiert HTML5 einige Elemente ebenfalls neu, legt dabei aber hohen Wert auf Rückwärtskompatibilität. Der Entwurf der Spezifikation definiert die Syntax von HTML selbst neu, so dass diese in Zukunft von Validatoren besser überprüft werden kann.
Für XHTML5 gelten die Regeln von XML, aber auch hier wird Wert darauf gelegt, die Unterschiede zwischen HTML und XHTML zu verringern (das gilt für die Syntax ebenso wie für die Arbeit mit DOM-Methoden).
Die HTML-Arbeitsgruppe möchte für XHTML5 den XHTML-Namensraum verwenden und steht damit in Konkurrenz zur XHTML-2.0-Arbeitsgruppe. Die HTML-Arbeitsgruppe hat aber angekündgt auch ohne diesen Namensraum zu XHTML 1.0 kompatibel zu bleiben.

Ende des Beitrags.
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