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  #1 (permalink)  
Alt 26.12.2004, 14:22
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terrikay befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Standard Leichte Sprache

Ich will mal wieder eine Diskussion anzetteln.
Ausgehend von der Gehörlosen-Diskussion kam ja auch schon das Thema auf eine einfache Sprache. Das hilft natürlich nicht nur Gehörlosen, sondern auch z.B. Legasthenikern oder denen, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen. Ist ja also im Prinzip eine sinnvolle Sache. Dazu kommt, dass Lesen am Bildschirm immer als anstrengender empfunden wird verglichen mit dem Lesen auf Papier.

Wie macht man das aber nun am besten?
Wenn man sich nun krampfhaft bemüht, alle Fremdwörter zu vermeiden, liest sich der Text am Ende unter Umständen schlechter, als wenn gängige Fremdwörter verwendet werden.
Wenn man sich besonders bemüht, einen ganz einfachen Stil zu finden, dann kommt sowas raus wie "Die Sendung mit der Maus." - Das hat dann eine unfreiwillige Komik, die auch nicht immer gewünscht ist.

Reicht es, ganz allgemein darauf zu achten, die Sätze nicht zu sehr zu verschachteln und gebräuchliche Wörter zu benutzen oder sollte man extra Seiten in "leichter Sprache" einrichten?
Wann wäre das vielleicht angebracht? Wie sollte man das dann ankündigen, ohne zu diskriminieren?

Was meint ihr zu diesem Thema?
__________________
Grüße,
Terry

... die immer noch sporadisch mitliest, auch wenn sie sich wenig zu Wort meldet ...
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  #2 (permalink)  
Alt 26.12.2004, 14:50
Benutzerbild von derHund
durstiges Tier
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Beiträge: 869
derHund befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
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hmm,

ich finde, man sollte so schreiben, daß auch meine großmutter oder dein zwölfjähriger sohn den text verstehen kann, immer unter der voraussetzung, daß sich der text an 'normale' leute richtet, also seiten, die spezielle zielgruppen ansprechen sollen (technische themen etc.) einmal ausgenommen. für fremdwörter läßt sich eigentlich immer eine deutsche entsprechung finden.

ich habe mir neulich mal in der wikipedia durchgelesen, wie artikel verfaßt werden sollten ... dort wurden viele gute hinweise gegeben ... *linksuch*
__________________
Die Zeit hat ihre Kinder längst gefressen: hund (back in black) | ??? | ??? | ...
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  #3 (permalink)  
Alt 06.01.2005, 16:49
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Registriert seit: 15.12.2004
Beiträge: 83
mikey befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
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http://de.wikipedia.org/wiki/Wikiped...h_gute_Artikel

=)
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  #4 (permalink)  
Alt 06.01.2005, 18:40
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Petty befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
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Hallo Terry,
meiner MEinung nach, sollte man klare, einfache Sätze, im Einzelfall nur Hauptsätze verwenden. Fremdwörter vermeiden. Keine Kommasätze. Nun nicht wie die Sendung mit der Maus. Da grenzt man wieder aus. Wenn man an ausländische Mitbürger denkt, muss man auch in klaren Sätzen sprechen. Bei geistig behinderten Kindern habe ich die Erfahrung gemacht, dass manche auch nur buchstabenweise Lesen können, und sich viele Texte nur über Bilder zugänglich machen können. Aber das ist bei der Programmierung wie schon angesprochen, schwer zu realisieren. Es gibt auch Kinder, die lesen und schreiben nach heimischen Dialekt, und das bedeutet auch wieder Schwierigkeiten. Lernbehinderte haben Schwierigkeiten den Sinnzusammenhang von Wörtern zu erschließen, weil sie auch wieder buchstabieren. Mit geistig behinderten Erwachsenen kann ich keine Erfahrungen vermitteln, es ist sicherlich auch sehr schwer an diese Gruppe von Behinderten heranzukommen. Was die Gebärdensprache anbetrifft, gibt es wahrscheinlich nur die Alternative von Videosequenzen, die allgemein gültig, ohne Dialektberücksichtigung eingebunden werden müssten. Siehe Nachrichtensendungen mit Dolmetscher. Da kann auch keine regionale Auslegung durchgeführt werden. Hier sind zum Beispiel die Schulen gefragt. Bei mir in der Schule (Geistigbehindertenschule und Mehrfachbeh.) gibt es alle möglichen Kommunikationsmöglichkeiten, z.B- auch mit Computer. Ein Junge zu.Beispiel kommuniziert direkt über den Computer, er berührt die Tasten mit dem Mund. Die Betreuer lesen dann vom Computer ab. Andere agieren mit Händen, Füßen, Blicken usw. Ich will damit nur sagen, und das gehört ja außer der Sprache und ihrer Darstellung genauso zur Kommunikation, dass so vielfältig wie einzelne Behinderungen auch deren Verständigungsmittel sind. Und ich denke, man kann beim besten Willen nicht auf alle Formen des Auftretens eingehen. Also plädiere ich nocheinmal für einfache klare Hauptsätze aber nicht wie erste Klasse oder Vorschule sondern für den größten Teil der Nutzer von Internetseiten greifbar.

LG Petty
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  #5 (permalink)  
Alt 11.01.2005, 14:06
amo amo ist offline
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amo befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
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*Senf dazugeb *
Zwanghaftes Kommasparen halte ich für Unfug. Allzuknappe Hauptsätze geraten leicht zum „Bildzeitungs”-Stil – klingt billig und verstümmelt die Sprache.
Ordentliches Gliedern durch Absätze, geregelte Groß- und Kleinschreibung und das Vermeiden von Bleiwüsten bringen meiner Ansicht mehr.

Dreh- und Angelpunkt bei der Verständlichkeit sollte die Zielgruppe sein. Eine Site, die sich an Typographen richtet gewinnt nix, wenn sie einen Begriff wie „Buchstaben-Gewicht” verwendet, nur um den englischen begriff „Font-weight” zu vermeiden.

Streng genommen grenze ich schon durch die Wahl der Deutschen Sprache das Gros der Internetzler aus – oder?

Grüßle aus Hamburg, amo
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  #6 (permalink)  
Alt 14.01.2005, 17:42
Benutzerbild von Boris
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@Petty60:

Vor allem sollte man Texte, so wie Du sie verfasst, nicht schreiben. Ohne jeden Absatz liest sich sowas auch sehr schwer
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  #7 (permalink)  
Alt 14.01.2005, 22:27
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Petty befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
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@adagio
war ein bisschen emotional - Sorry!
So würde ich natürlich keine Seiten schreiben.


petty
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  #8 (permalink)  
Alt 08.02.2005, 22:39
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Beiträge: 114
Petty befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
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Leichte Sprache ist doch wichtig. Wenn es nämlich um spezifische Zielgruppen geht. Nun macht man eine Webseite meistens nicht speziell für Zielgruppen. Meine Webseite soll zum Beispiel Eltern, Verwandte und aber auch Behörden, Vereine usw. von Lern- und Geistigbehinderten Kindern ansprechen.
Deshalb werde ich den Hauptinhalt für Behörden, Vereine, Eltern usw. schreiben. Und eben den nächsten Teil für die Kinder und andere Behinderte schreiben.
Hier werde ich auf Grafiken und einfache Sätze zurückgreifen.
Aus den Erfahrungen mit meinen zu betreuenden Kindern (Lernbehindert mit leichter geistiger Behinderung) kann ich sagen, dass es solchen Menschen sehr schwer fällt überhaupt Sätze zusammenhängend zu lesen. Manchmal nur buchstabenweise.
Also muss ich die Seiten so aufbauen, dass viele Illustrationen dabei sein werden, kombiniert mit Vorlesesoftware, und einfachen Texten. Die Vorlesesoftware würde ja dann gleichzeitig für Sehbehinderte nützlich sein. Auch für Geistigbehinderte muss die Schrift skalierbar sein.
Aúßerdem wird es sehr nützlich sein, Videos mit einzubauen.

Vielleicht gibt es noch andere Vorschläge. Gerne kann ich euch Informationen geben, wie meine lernbehinderten Schüler (bin kein Lehrer) mit dem Computer umgehen, und was sie dabei für Probleme haben. auch zum Beispiel mit enlischen Begriffen.

Liebe Grüße
Petty
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  #9 (permalink)  
Alt 22.03.2005, 12:49
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Beiträge: 45
lavagna befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Standard Leichet Sprache ...

Nun ja ... ich halte das Gebot der "leichten Sprache" als generelle Anweisung für das Ergebnis eines typisch deutschen Regulierungswahns ... das Ganze hängt schlicht davon ab, für wen ich das alles mache.
Richte ich mich an *alle*, schreibe ich so, wie es jede Tageszeitung macht. Klare, nicht zu lange Sätze, keine allzu schwierigen Satzkonstruktionen ... also einfach das, was eh jeder machen sollte, der will, dass man ihn versteht.
Dabei gehe ich von einem - zugegegeben schwer fassbaren - Minimum an Aufnahmefähigkeit meines Publikums aus. Will ich Leute erreichen, die Schwierigkeiten haben, Sprache zu verstehen, muss ich ggf. einfacher werden. Klar. Will ich das Publikum von Zeit und Faz erreichen, kann es auch mal komplexer werden. Ganz ausgenommen sind für mich alle Seiten, die Wort und Sprache als künstlerisches/literarisches Ausdrucksmittel verwenden.
Kabarett, Comedy, Literatur ... wäre es nicht ein ziemlich bescheuerter Ansatz, hier einfache Sprache zu verlangen? Hat jemand Thomas Mann gesagt, er soll einfacher schreiben? Hätte er dann den Nobelpreis bekommen ... ?
Oder Kabarett: wie oft lebt das denn gerade von Wortspielen und Verdrehern ... ? Also wie immer: es kommt darauf an.
Allzu globale Forderungen sind - wie fast immer - Nonsens ... oh: Unsinn natürlich ...
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  #10 (permalink)  
Alt 22.03.2005, 14:24
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Registriert seit: 21.03.2005
Beiträge: 17
Oberwaldforsthorst befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Standard

Gleich mal Frage vorweg; Wer von Euch hat denn mit dem Thema schon Erfahrungen sammeln können?


Behinderungen gleichzusetzen mit "Ich muss leicht verständlich sein" halte ich persönlich für sehr gewagt. Man sollte schon ganz normalen Text schreiben. Am Ende wollen die Besucher einer Webseite nicht nur leicht verstehen, sondern auch noch dazu lernen. Und das ist mit einfachem Niveau nicht wirklich zu erreichen.

Ich habe selbst seit zwei Jahren zwei Großprojekte für Menschen mit besonderen Fähigkeiten. (ist besser als von Behinderung zu schreiben ,o)) Im konkreten Menschen mit Sehschwächen, Rollifahrer, was die Hauptklientel angeht. Leute mit einer geistigen Schwäche habe ich da noch nicht gesehen. Jedenfalls ist es mir nicht bekannt.

Hier soll man wirklich differenzieren, für wen will ich die Seite Hauptsächlich machen? Grundlegend, eine Webseite soll so aufgebaut sein, das Bilder einen entsprechenden Kommentar besitzen, also das auch ein Blinder sehend wird, in dem man dieser Person das Bild beschreibt.
Wichtig ist es kontrastreich zu arbeiten, alternativ Kontraste und Farben dynamisch ändern zu können. Das selbe gilt auch für die Schriftgrößen.

Sehr hilfreich können versteckte Hilfetexte sein (z.B. MouseOver). Oft ist es so das man Schaltflächen keinen langen erklärenden Text geben kann. Auch die Schaltfläche (oder Link) an Ort und Stelle jederzeit sichtbar zu beschreiben wäre nicht sinnvoll, da man irgendwann ja die Seite kennst und weiß was geschieht wenn man da drückt. Zumal es den Seitenaufbau zerstört und noch mehr Text als eigentlich notwendig zu lesen ist.

Und noch etwas sehr wichtiges, das meiner Meinung nach auf den meisten Webseiten nie berücksichtigt wird, die Länge einer einzigen Textzeile. Ein Text wird unlesbar (wie hier im Forum) wenn er keine Absätze enthält. Schwierig zu lesen auch für Menschen die Geistig nicht so können wie sie gerne möchten, wenn Texte zu lesen sind, die mehr als 70 Zeichen lang sind pro Zeile.

Da gibt es sicher noch einiges mehr dazu zu sagen, aber für den Anfang reicht es denk ich mal ;o)
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