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Bin genauso 'dämlich'. War geradezu entsetzt über meine Wissenslücken diesbezüglich, obwohl ich mich für einen aufgeklärten Menschen halte.
War gestern googeln und habe herausgefunden, dass es wie hier schon ganz richtig geschrieben wurde, GLs (Gehörlose) durchaus lesen und schreiben können. Aber ein sehr großer Teil kann das eben nicht und hat somit auch kaum Möglichkeiten sich dazu zu äußern. Deutsch ist somit eine Fremdsprache für diese Randgruppe. In einer Umfrage zu DGS-Videos (DeutscheGebärdenSprache) haben sich trotzdem etlich getraut, ihre Meinung zu äußern (die manchmal unbeholfen formulierten Kommentare sind teilweise herzzerreißend) und da wird dann extrem deutlich, wie sehr sie auf DGS-Videos angewiesen sind, um Texte auf Webseiten zu verstehen. Die Schwierigkeit liegt wie immer im Detail. Da gibt es die innerdeutschen DGS-Dialekte. Dann die altersbedingte Kenntnis der DGS (Kinder, Anfänger, Angehörige, Spät-Ertaubte...) Viele sind besser im Lesen von den Lippen (Mundbilder). Dann die Unterschiedlichen Ausgabegeräte, Mediaplayer mit fast 50%, gefolgt von Quicktime und Realplayer... etc.. Also müsste der Webseitenersteller drei Formate anbieten, zudem war noch bei dieser Umfrage eine Untertitelung gewünscht worden, hauptsächlich für Hörende oder DGS-Einsteiger. > die url zu der PDF-Datei Meine Frage wäre dann noch, ob es vielleicht Sinn macht, einige Texte in 'Fingeralphabet' zu schreiben (es müsste doch Zeichensätze dazu geben?), inwieweit können die von GLs gelesen werden? Wäre sicher weniger technischer Aufwand, als DGS-Filme in mindestens dreifacher Ausführung zu erstellen. Edit.. bei Texten macht das sicher Keinen Sinn, eher bei einzelnen Wörtern.
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"Der Computer arbeitet deshalb so schnell, weil er nicht denkt." Gabriel Laub, 24.10.1928 - 03.02.1998, polnisch-deutscher Schriftsteller |
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Es gibt anscheinend schon ein Projekt zur maschinellen Umsetzung von Lauten oder Texten in Gebärdensprache:
http://www.wissenswandel.de/index.ph...&article_id=78 Das Ding heißt Visicast. Ein Pilotprojekt lief in britischen Postämtern mit eingeschränkter Phrasierung: http://www.digitale-chancen.de/conte...d.13/secid2.80 Wie weit es jetzt ist? So weit habe ich noch nicht gestöbert. Grüsse andir
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Grüsse Andreas- auch mal wieder da... Design isn't about the tools, it's about creating the best experience for the user. A design should be based on usability, accesibility, aesthetics, but never on floats, lists or background images. ( by Cameron Adams) Wiedergelesen: > hier und hier [Foren-Links] Dein Post? Klar, DAS vorher gelesen? Hilft. ## User-Landkarte |
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Mit Text-Übersetzungen per Fingeralphabet innerhalb einer Website kommt man nicht sonderlich weit, weil Gebärdensprache eine Mischung von Handzeichen, Gestik und Mimik ist! Diese Sprache besteht ja aus diesen drei Elementen, die sich teilweise gegenseitig bedingen!
Die optimale Lösung stellen hier wohl doch nur Videosequenzen mit Gebärdensprache dar - und beginnen muss dies ja bereits beim Menü!
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Ich möchte jetzt keineswegs in einer Art und Weise jemanden diskreditieren oder als weniger wichtig betrachten, aber irgendwo muss auch die Barrierefreiheit ihre Grenzen haben. Es ist nun einmal nicht immer und überall möglich alles allen zugänglich zu machen, und wenn der kleinere Teil der Gehörlosen auch nicht lesen kann, dann ist so eine Grenze erreicht, wie ich glaube.
Faktisch sind die öffentlichen Einrichtungen doch schon jetzt damit überfordert, ihre Websites "nur" für Blinde/Sehbehinderte und motorisch Behinderte zugänglich zu machen - technisch und finanziell! Stellt euch mal vor, jede Gemeinde mit ein paar hundert Einwohnern müsste mit erheblichem Aufwand für eine Zahl von Bürgern, die sich an einer Hand abzählen lässt, ihre Onlineservices zugänglich machen. Da ist es wahrscheinlich billiger, den Betroffenen einen persönlichen Assistenten für solche Angelegenheiten zur Verfügung zu stellen. Bin mal gespannt, wie Ihr das seht... |
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Die Schwierigkeit besteht eben darin, einen maschinellen "Übersetzer" zu finden, der den Sinn eines Textes - ob gesprochen oder nicht - (nahezu) richtig interpretiert. Damit scheitern derzeit noch Spracherkennungsprogramme, wenn sie gesprochene Sprache verarbeiten müssen.
Gemeingültige Regeln für Satzbau und Semantik kennen eben zu viele Ausnahmen. Es gibt ja oft auch mehrere Wege, das Gleiche auszudrücken. Die BITV steht ja auch unter dem Vorbehalt ( wie fast alle Gesetze) der Machbarkeit und Zumutbarkeit. Wenn man für Gebärdensprache noch keine halbswegs taugliche serverseitige oder clientseitige Übersetzung hat, muss das auch nicht eingesetzt werden. Videos für Menü usw. sind grundsätzlich denkbar, aber auch hier nützen dem Gehörlosen die erkennbaren Links nichts, wenn er nicht auch den dahinter stehenden Inhalt erfassen kann. Die Aufnahme solcher Videos ist gemeinhin sehr teuer, wenn die Kräfte (Kamera, Licht, Gebärdendolmetscher usw.) bezahlt werden müssen. Dazu würde es kommen, wenn alle Kommunen und öffentlichen Institutionen verpflichtet wären, eine Übersetzung in Gebärdensprache - selbst ihrer nur wesentlichen Inhalte - vorzuhalten. Selbstredend bleibt bis dahin die Option solche Dienste trotzdem anzubieten, vielleicht in Zusammenhang mit einer örtlichen Gehörlosenvereinigung. Das Visicast - Projekt ist daher sehr sinnvoll, da es einen Weg versucht, möglichst allen Gehörlosen auf einer standardisierten Basis Zugang zu Web- oder anderen Medieninhalten zu schaffen. grüsse andir
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einfacher Satzbau
Hi,
EIn automatischer Übersetzer ist wohl noch Zukunftsmusik, weil nicht nur Worte übersetzt werden müssen, auch die Grammatik der Gebärdensprache ist anders. Und dann muss sich das auch noch durchsetzen. Und die Buchstaben einfach ins Fingeralphabet zu übesetzen ist dann natürlich auch keine Lösung - ich könnte mir vorstellen, dass das lesen dadurch eher noch schwieriger wird. Wenn man auch Gehörlose rücksicht nehmen möchte sollte man vielleicht nicht ganz so komplizierte und verschachtelte Sätze benutzen, das hilft sogar vielen Hörenden. Gruß Marcus
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@ marcus
Das ist freilich richtig. Manche Sachverhalte ( von technischen mal abgesehen) lassen sich leider nicht beliebig auf kleinste Einheiten herunterbrechen, so dass sie in 3-10 Worten pro Satz erklärt werden können. Auch die "einfache" Sprache, sprich das folgerichtige Übersetzen eines komplexes grammatischen Konstrukts in einfachere Ausdrucksformen ist fast eine Kunstform, da möglichst alle bedeutungstragenden Teile abgebildet werden sollten. Das ist nicht einfach, zumal Gehörlosen gewisse Metaphern, die sich auf Lautbeziehungen stützen, nicht ohne weiteres zugänglich sind. Diese Schwierigkeiten betreffen wohl alle Übersetzungsprogramme, die, wie ich denke, niemals "perfekt" sein können, da für diverse Ausdrücke auch noch der kulturelle / soziologische Hintergrund bekannt sein muss. Es käme einer vollständigen (und richtigen) Analyse einer Ursprungs- bzw. Zielsprache gleich. andir
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Hi Andir,
mehr noch für eine Übersetzzung müsste man zudem auch noch den Sozialen und Kulturellen Hintergrund beider Sprachen berücksichten, denn vieles wird vor diesem Hintergrung garnichtmehr bewusst erwähnt und auch das muss bei der Übersetzung berücksichtigt werden, wenn man missverständnisse vermeiden möchte. In Bezug auf die Gebärdensprache trifft das auch zu. Man kann ohne weiteres von einer Kultur der Gehörlosen sprechen, und die unterscheidet sich doch sehr von der der Hörenden. Etwas mehr dazu: http://www.marcus-haas.de/dgs/dgs.html Gruß Marcus
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Ich sehe du bist da nicht ganz unbeleckt.
Wie schätzt Du dann die Schwierigkeiten ein, die mit der "Übersetzung" von Schriftsprache in Gebärdensprache einhergehen? [OT] Hab auch gesehen, dass Du Geschichten schreibst. Empfehle Dir mal folgendes kleines Board zum Testen deiner Geschichten oder einfach nur zum Austausch mit anderen Autoren: http://64112.rapidforum.com/area=13 (Abenteuer und Dramen) Die Leute dort sind sehr nett und inbesondere Reeba und Stalker haben schöne Geschichten veröffentlicht [/OT] grüsse andir
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