[David]

Hier: http://xhtmlforum.de/70175-2-sprache...tml#post534610 wurde geraten, selbst ein »Blog« zu programmieren, anstatt Wordpress zu verwenden.

Im Kundeneinsatz halte ich das fast schon für fahrlässig. Weiterentwicklung und Support kann von einem einzelnen oder einer kleinen Agentur langfristig kaum gestemmt werden, bzw. wohl kaum vom Kunden bezahlt werden.

Aber mich interessieren jetzt doch mal die Argumente, die diese Aussage begründen…

[explanator]

Du bringst da einige Dinge ins Spiel die ich nicht auf der Liste hatte, dazu gehören Kundeneinsatz.
Des weiteren erwähntest du auch CMS im anderen Beitrag, dass meiner Meinung nach schon wieder etwas ganz anderes ist, aber nun gut.

Es gibt Firmen die sich ihren eigenen Blog geschrieben haben, eine von der ich es sicher weiss ist sistrix.de, warum die nicht auf Standardsoftware zurückgegriffen haben werden nur sie selber wissen.

Über Vor- und Nachteile wurde auch schon geschrieben zum Beipiel hier http://programming-php.net/de/cms-fr...tprogrammiert/

Ich denke nicht, dass es die ultimative Empfehlung auf diesem Gebiet geben kann, weshalb eine Diskussion darüber eigentlich zu nichts führt.

[David]

Du hast von »ein Profi würde« gesprochen. Professionell bedeutet gewerbsarbeit gegen Bezahlung, also Kundeneinsatz. Wordpress ist ein CMS, wie Drupal, Typo3 und andere auch.

Wenn eine Agentur sich dazu entscheidet, selbst ein CMS zu entwickeln, dann ist das noch etwas anderes. Die können den Support und die Weiterentwicklung unter Umständen stemmen. Die Entscheidung wird aber nicht für ein Projekt fallen sondern ist eher eine langfristige Investition.

Der verlinkte Beitrag stellt drei Möglichkeiten gegenüber, selber im Web zu Publizieren. Wenn gleich er manche Dinge durcheinander wirft stellt er die Nachteile einer Eigenentwicklung doch klar dar:

• Alles muss selbst implementiert werden, das kostet Zeit.
• Fehler und Sicherheitslücken werden leicht übersehen.

Das schließt diesen Weg für eine konkrete Projektumsetzung, die in absehbarer Zeit umgesetzt werden soll, aus. Unabhängig ob es für einen Freund oder einen zahlenden Kunden ist.

[mermshaus]

Ich bin über den „Profi“-Satz im anderen Thread auch gestolpert. Das war sicherlich zu undifferenziert.

Dass du das komplette Gegenteil („Eigenentwicklung ist immer falsch und kann nicht funktionieren“) als Tatsache darstellst, finde ich aber dann auch ein paar Nummern überzogen. Die Schlussfolgerungen sind viel zu einfach.

[inta]

Es gibt nicht nur die Möglichkeit CMS oder alles selbst schreiben. Mir ist es vor allem bei großen Projekten eher untergekommen, dass die (Web-)Anwendung mit einem Framework wie Symfony, Agavi oder ZF entwickelt wurde. Das ist weit entfernt von „alles selbst schreiben“, bringt aber dennoch nicht die festen Strukturen mit, die ein CMS in der Regel vorgibt.

Letztendlich kommt es immer auf das Projekt an, was gerade besser passt, oder im Zweifelsfall was der Kunde sich wünscht.

[mermshaus]

Ah, vielleicht liegt da auch ein Missverständnis. Wenn ich „Eigenentwicklung“ sage, meine ich nicht, dass jede Zeile PHP/JS/HTML/CSS neu geschrieben wird. Ich beziehe da schon die Verwendung von Komponenten und Frameworks als Option mit ein. Das scheint der Autor des verlinkten Blog-Artikels ja nicht zu tun, wenn ich das richtig überflogen habe.

[explanator]

Unter professionell verstehe ich eigentlich auch die Arbeit, die man leistet, um damit im Internet Geld zu verdienen. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man immer Kundenprojekte erstellt.
Viele Firmen arbeiten im Netz und haben lediglich eigene Projekte, die sie entwickeln um dann Ferienhäuser zu vermarkten, Schuhe zu verkaufen oder ein soziales Netzwerk aus dem Boden zu stampfen. Diese Unternehmer und Firmen bezeichne ich auch als professionell im Sinne der Webentwicklung, da sie sich in der Erstellung von Projekten genauso gut auskennen, wie Dienstleister, die diese Tätigkeit für andere anbieten.

Und das man nicht mit einer leeren Seite im Editor beginnt dürte ja wohl auch klar sein. Man bedient sich da halt den eigenen Komponenten, Frameworks und Libraries oder sucht sie sich im Netz zusammen. Das am Ende dennoch eine eigene produzierte Leistung dasteht, gegenüber einem CMS, wo lediglich das Template angepasst wurde und ein paar Einstellungen vorgenommen wurden, dürfte wohl auch klar sein. Denn allein die Entwicklung des DB-Designs muss man schon selber machen und dies nimmt einem ein CMS ja schon mal komplett ab.

[laborix]

Zitat von David

..., selbst ein »Blog« zu programmieren, ...
Aber mich interessieren jetzt doch mal die Argumente, die diese Aussage begründen…

Schnelle Antwort, Wordpress kann zum Beispiel je nach Anwendungsfall "oversized" sein. Viele Funktionen, Autokorrektur, Webspace mit Datenbank.

Ein vollwertiges sicheres Blog/CMS selber zu entwickeln kostet Zeit und Wissen. Zeit und Wissen sind teuer. Aber Wissen bringt Einnahmen, um mal in Kundenbereich anzusprechen. Das soll/muss jeder für sich selbst entscheiden.

In meinem Fall habe ich eine CMS Eigenentwicklung im Einsatz, abgestimmt auf meine persönliche Anforderung. Zeit spielte keine Rolle und man ist unabhängig.

[admarkt]

Große CMS sind halt auch beliebte Angriffsziele, das kann man mit einer eigenen Entwicklung sicher umgehen.

[David]

Zitat von mermshaus

Dass du das komplette Gegenteil („Eigenentwicklung ist immer falsch und kann nicht funktionieren“) als Tatsache darstellst, finde ich aber dann auch ein paar Nummern überzogen. Die Schlussfolgerungen sind viel zu einfach.

Hab ich das? Mir ging es konkret um den Fall von Para. Dort stand drin, dass Zeit ein wichtiger Faktor ist.

Wie laborix auch noch mal bestätigt hat, Eigenentwicklungen kosten enorm viel Zeit. Und Zeit kostet den Kunden Geld.

Schnelle Antwort, Wordpress kann zum Beispiel je nach Anwendungsfall "oversized" sein.

Und es ist unprofessionell diese Features einfach ungenutzt links liegen zu lassen? Ich verstehe das Oversizesd-Argument nicht. Features die man nicht braucht nutzt man einfach nicht.

Große CMS sind halt auch beliebte Angriffsziele, das kann man mit einer eigenen Entwicklung sicher umgehen.

Das Prinzip nennt sich security by obscurity und ist kein Garant für Sicherheit.

Eine große Comunity bei Open Source Projekten sorgt in der Regel eher dafür, dass vorhandene Lücken schnell gefunden und entsprechend schnell behoben werden.